"Werden sehen, was passiert" Müller kontert Coutinho-Hype beim FC Bayern
26.08.2019, 14:16 Uhr
Für Arjen Robben sind die Qualitäten von Thomas Müller unverzichtbar für den FC Bayern.
(Foto: imago images / Sven Simon)
War's das für Thomas Müller? Die Verpflichtung von Philippe Coutinho befeuert die Diskussion um die künftige Rolle des ehemaligen Nationalspielers beim FC Bayern. Müller reagiert gelassen auf die vorzeitigen Abgesänge. Und die jüngere Vergangenheit gibt ihm recht. Ebenso wie Arjen Robben.
Thomas Müller hatte die Frage nach Philippe Coutinho erwartet - und begegnete ihr mit seiner typischen Lockerheit. "Ich habe ja fast die Uhr danach stellen können, als es hieß, der Coutinho ist da, dass die Diskussion losgeht", sagte er nach dem Spaßkick mit dem FC Bayern in Vilshofen (13:1). Es mache "immer viel Spaß, über Spieler individuell zu philosophieren", sagte er, "aber das verläuft sich schon wieder."
Wirklich? Seit dem Debüt des Superstars Philippe Coutinho am vergangenen Samstag beim FC Schalke 04 (3:0), als der Brasilianer für Müller eingewechselt wurde, drängt sich mal wieder die Frage auf: Spielt Müller immer? Für den früheren Bayern-Trainer Louis van Gaal war es Gesetz, den Weltmeister von Rio auflaufen zu lassen. Auch Niko Kovac schätzt dessen Qualitäten - dennoch dürfte er bei der Besetzung seiner idealen Elf auf der "Zehn" kaum am "kleinen Magier" Coutinho vorbeikommen.
Trainer Niko Kovac kann wieder mit Jerome Boateng planen. Der 30-Jährige hat nach krankheitsbedingter Pause das Training aufgenommen. Der Weltmeister absolvierte nach Auskunft der Bayern eine gut einstündige Einheit mit verschiedenen Fitness- und Koordinationsübungen.
Für Müller bliebe der ungeliebte Flügel - oder bloß die Bank. "Wir werden schon sehen, was die nächsten Wochen passiert", sagte der 29-Jährige am Sonntag: "Wichtig ist, dass unser Kader breit aufgestellt ist." Und grundsätzlich sei es ja auch zu begrüßen, dass der FC Bayern mit Coutinho jetzt wieder einen echten "Zehner" habe. Der neue Regisseur, lobte Stürmerstar Robert Lewandowski, könne "entscheiden, ob du gewinnst oder nicht". Dafür haben die Bosse ihn vom FC Barcelona zunächst für ein Jahr ausgeliehen.
"Ich bin ein großer Fan von Thomas"
Aber auch Müller, so betonte Coutinhos Münchener Vorgänger im Trikot mit der "10", gebe den Bayern etwas Außergewöhnliches. "Ich bin ein großer Fan von Thomas", sagte Arjen Robben bei Sky90, "er hat Qualitäten, die keiner in dieser Mannschaft hat." Müller laufe Räume an, gehe in die Tiefe, schleiche sich hinter die gegnerische Abwehrlinie - "das ist immer schwierig zu verteidigen". Und das mache Müller, der sich zuletzt ja auch gegen James durchgesetzt hatte, zu einem "sehr, sehr wichtigen Spieler."
Stefan Effenberg würde das Thema derweil "nicht so hoch hängen, weil Thomas sehr variabel ist. Er hat keine feste Position, ist einer, der vorne drin eventuell mal für Lewandowski oder als hängende Spitze spielen kann." Müller habe seine Möglichkeiten - auch neben einem Spielmacher Coutinho. In Vilshofen, beim Lustspiel gegen die Auswahl eines Fanklubs, bereitete Coutinho Müllers Treffer zum 3:0 (32.) vor. Kurz darauf traf der 27-Jährige selbst zum 4:0 (35.), es war sein erstes Tor im Bayern-Trikot.
Was Coutinho von Müller hält, hatte er bereits davor preisgegeben. "Müller ist ein großartiger Spieler, ein Idol, er hat die WM gewonnen. Ich bin sehr glücklich, ihn zum Mitspieler zu haben", sagte er bei seiner Vorstellung.
Quelle: ntv.de, Marco Mader, sid