Fußball

"Sollten sich schämen" "Parasit" Bale schimpft auf "widerliche" Kritiker

Gareth Bale hatte einen guten Abend gegen Österreich.

Gareth Bale hatte einen guten Abend gegen Österreich.

(Foto: picture alliance/dpa/PA Wire)

Gareth Bale schießt Wales einen Schritt weiter in Richtung Katar. Zwei Treffer erzielt der Superstar, der bei seinem Verein Real Madrid seit Jahren nur Teilzeitdienste verrichtet. Den Moment des Triumphes nutzt der Stürmer für einen vergifteten Gruß an seine Kritiker in Spanien.

Nach dem Jubel über den Doppelpack zum vorletzten Schritt auf dem Weg zur ersehnten WM-Teilnahme rechnete Gareth Bale schonungslos mit seinen Kritikern ab. Weil er für Real Madrid bei stattlichem Gehalt höchstens noch als Teilzeitarbeiter fungiert, hatte ihn die "Marca" vor dem 2:1 gegen Österreich im Playoff zur Fußball-WM in Katar als "walisischen Parasiten" beschrieben.

"Es ist widerlich. Sie sollten sich ihrer selbst schämen", sagte der 32-Jährige ruhig, aber bestimmt. "Ich bin nicht aufgeregt, Ende." Sein traumhaftes Freistoßtor in den Winkel (25. Minute) zur Führung feierte Bale ausgelassen auf dem Bauch rutschend. Nach dem Drehschuss zum 2:0 (51.) klopfte er sich demonstrativ auf das Wappen mit dem roten Drachen auf seiner Brust. Ob er mit dem Jubel eine Botschaft senden wollte? "Nein, ich brauche keine Botschaft zu senden", antwortete er mit einem Lächeln.

"Wales. Golf. Madrid."

Einst hatte der Stürmer allerdings doch per Jubel eine Botschaft gesendet. Und die war deutlich. Und eine Verhöhnung seines Arbeitgebers, der ihn einst zum ersten 100-Millionen-Euro-Transfer gemacht hatte: Im Winter 2020 hatte Bale arg provokant klargemacht, was er von Real Madrid hält: "Wales. Golf. Madrid. In dieser Reihenfolge", stand auf einer walisischen Fahne, die Bale nach einem Spiel in der Europameisterschafts-Qualifikation gegen Ungarn zum eigenen Vergnügen und der Belustigung seiner Mitspieler über den Rasen trug. Der ehemalige Real-Spieler und heutige Analyst des Radiosenders Cadena Ser, Pedja Mijatovic hatte zuvor gesagt: "Ich denke, Bale ist ein ganz besonderer Mensch. Das erste, woran er denkt, ist Wales. Dann kommt Golf, und danach Real Madrid. In dieser Reihenfolge."

Im Juli 2020 provozierte er seinen Arbeitgeber erneut mit betonter Lustlosigkeit vor einem Millionenpublikum. Statt den 2:0-Erfolg der Königlichen gegen Deportivo Alaves von der Bank aus zu verfolgen, zog sich der Waliser minutenlang seine Schutzmaske für Mund und Nase über die Augen und lehnte sich auf seinem bequemen Reservistenstuhl gemütlich zurück. Danach war sogar spekuliert worden, ob der hochbezahlte Stürmer auf der Bank ein Nickerchen hielt.

Bales Berater Jonathan Barnett hatte gegenüber der BBC danach mit einem für den Klub wohl eher bitteren - und teuren - Treuebekenntnis überrascht: "Gareth geht es gut, er hat noch zwei Jahre Vertrag. Er lebt gerne in Madrid und wird nirgendwo hingehen." Laut Barnett habe es "natürlich Interesse" am 31 Jahre alten Bale, der einst für über 100 Millionen Euro in die Primera División gewechselt war, gegeben. "Aber es gibt kaum einen Verein auf der Welt, der es sich leisten kann", sagte er.

Für die Königlichen von Real absolvierte der Starstürmer diese Saison nur fünf Pflichtspiele. Sein Land führt Bale jedoch verlässlich als Kapitän an. 2016 gelang mit dem Halbfinaleinzug bei der EM-Endrundenpremiere der bislang größte Erfolg, nun soll die zweite WM-Teilnahme nach 1958 folgen. Der Gegner im Playoff-Finale wird erst im Juni im Duell zwischen der Ukraine und Schottland ermittelt.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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