Fußball

Eher mäßiger Auftritt Paris wartet auf St. Germain "made in Tuchel"

"Ohne sich zu verausgaben. Ohne zu zittern. Ohne zu glänzen": Thomas Tuchel.

"Ohne sich zu verausgaben. Ohne zu zittern. Ohne zu glänzen": Thomas Tuchel.

(Foto: imago/PanoramiC)

Noch läuft längst nicht alles rund, doch auch mit Thomas Tuchel bleibt Frankreichs Fußballmeister eine Klasse für sich. Ohne seine zwei Top-Torjäger setzt sich Paris Saint-Germain im ersten Ligaspiel unter dem neuen Trainer durch. Fazit: "Eine sehr vielversprechende Baustelle."

Der Einstand von Thomas Tuchel bei Paris Saint-Germain ist gelungen, aber noch läuft beim französischen Fußballmeister längst nicht alles rund. Dafür ist die Saison noch zu jung. Auf das 4:0 im französischen Supercup gegen die AS Monaco ließ das Team des früheren Trainers der Dortmunder Borussia beim Saisonstart der Ligue 1 ein 3:0 über SM Caen folgen. Tuchel sprach nach dem glanzlosen Sieg gegen den Außenseiter aus der Normandie von einer "guten Basis". Für ihn und sein Starensemble um den Brasilianer Neymar bleibt viel zu tun. Die Zeitung "Le Parisien" urteilte: "Eine sehr vielversprechende Baustelle".

Erster Treffer in der Liga: Timothy Weah.

Erster Treffer in der Liga: Timothy Weah.

(Foto: imago/PanoramiC)

Seit Jahren strebt der Klub nach großen Zielen und sehnt sich nach einem Erfolg in der Champions League. Die Fans im Prinzenpark nahmen den neuen Trainer wohlwollend auf, die Ultra-Kurve begrüßte ihn mit einem "Willkommen"-Banner. Tuchel, seit Anfang Juli bei PSG, hat schnell Französisch gelernt und sich so die Anerkennung der Medien errungen, auch wenn er bei manchen Fragen noch ins Englische wechselt oder einen Dolmetscher bemüht.

Paris spielte ohne den bei der WM verletzten Edinson Cavani aus Uruguay und den jungen französischen Stürmerstar Kylian Mbappé, zwei Top-Torjäger der vergangenen Saison. Eine Reihe von WM-Teilnehmern ist erst seit kurzem im Training dabei. Tuchel schonte sie und schickte Nachwuchsspieler aufs Feld - darunter den US-Amerikaner Timothy Weah. Der Sohn von Klublegende George Weah erzielte kurz nach seiner Einwechselung das 3:0, sein erster Treffer in der Liga. Eine eher mäßige Performance reichte für einen klaren Sieg.

PSG "made in Tuchel"?

"Ohne sich zu verausgaben. Ohne zu zittern. Ohne zu glänzen", resümierte die konservative Zeitung "Le Figaro". Neymar lief fünfeinhalb Monate nach seiner Fuß-Verletzung erstmals wieder im Prinzenpark auf. Er ist nach der WM ebenfalls noch nicht wieder bei 100 Prozent, verbuchte aber sein erstes Tor der PSG-Saison. Beim Supercup-Sieg gegen AS Monaco im südchinesischen Shenzen hatte Tuchel ihn in der Schlussviertelstunde auf den Rasen geholt. Nun stand Neymar von Anfang an auf dem Platz und wurde kurz vor Schluss ausgewechselt.

Die Sportzeitung "L'Équipe" schrieb, man müsse abwarten, bis man darauf hoffen könne, den PSG "made in Tuchel" zu sehen. Dass der Trainer nicht zufrieden ist, zeigte sich daran, wie er am Spielfeldrand gestikulierte. Immer wieder drängte er sein Team, Druck zu machen und Lücken zu schließen. Es gebe noch viel zu verbessern, sagte er. "Wir brauchen geschlossenere Linien, eine höhere Intensität bei Pässen, bei der Verteidigung und so weiter."

Im Tor hatte er der italienischen Legende Gianluigi Buffon den Vorzug vor dem Deutschen Kevin Trapp gegeben. Der 40 Jahre alte Ex-Keeper von Juventus Turin war Anfang Juli nach Paris gekommen. Der deutsche Nationalspieler Julian Draxler wurde in der 70. Minute für den Argentinier Angel di María eingewechselt. Mit dem Schalker Thilo Kehrer steht ein weiterer Deutscher nach Angaben seines bisherigen Klubs vor einem Wechsel zu PSG - wobei Tuchel den Transfer allerdings noch nicht bestätigte.

Quelle: ntv.de, Sebastian Kunigkeit, dpa

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