Den ersten Schock überwindet Liverpools Mohamed Salah: Er hat sich bei der Finalniederlage gegen Madrid nichts gebrochen. Wenn er allerdings noch mit zur WM reisen will, wird es ein Kampf mit der Zeit. Ägypten setzt all seine Hoffnung auf ihn und trommelt.

Mohamed Salah hat sich zwar bei der 1:3-Niederlage im Endspiel der Champions League gegen Real Madrid in Kiew verletzt - allerdings ist es wohl nicht so schlimm wie zunächst befürchtet. Das heißt: Der Angreifer darf darauf hoffen, vielleicht doch an der Weltmeisterschaft teilnehmen zu können, die am 14. Juni in Russland  beginnt. Der ägyptische Fußballverband rechnet jedenfalls trotz der Schulterverletzung mit einem WM-Einsatz seines Stars.

Die medizinische Abteilung des FC Liverpool habe den Arzt der ägyptischen Nationalmannschaft nach dem Röntgen der Schulter darüber informiert, dass Salah sich eine Bänderverletzung zugezogen habe. Angesichts dieser Diagnose zeigte sich Mannschaftsarzt Mohamed Abu Al-Ala optimistisch, dass Salah dem Team in Russland zur Verfügung stehen werde. Der ägyptische Minister für Jugend und Sport, Khalid Abdul-Asis, äußerte sich in der Tageszeitung "Al-Masry Al-Yawm" ebenfalls zuversichtlich. Mit Liverpool sei abgesprochen, dass Salah zunächst zur Behandlung noch in England bleibe und später ins Trainingslager der Nationalmannschaft in Italien stoßen werde. Er rechne mit einer Behandlungsdauer von zwei Wochen, sagte der Minister.

Salah bleibt wenig Zeit

Den endgültigen WM-Kader muss Ägypten - wie alle anderen Teams auch - spätestens bis zum 4. Juni dem Weltverband Fifa melden. Das erste WM-Spiel steht am 15. Juni in Jekaterinburg gegen Uruguay an. Weitere Gegner in der Gruppe A sind Gastgeber Russland am 19. Juni in St. Petersburg und Saudi-Arabien am 25. Juni in Wolgograd.

In der Nacht zu Sonntag hatte Liverpoold deutscher Trainer Jürgen Klopp noch von einer "ernsthaften" Verletzung gesprochen. "Es sieht nicht gut aus", wurde Klopp auf der Webseite der Reds zitiert. Stürmerstar Salah war im Champions-League-Finale gegen Madrid in einem überharten Zweikampf mit Real-Kapitän Sergio Ramos auf die Schulter gefallen. Er musste nach einer halben Stunde ausgewechselt werden. Real Madrid gewann das Finale mit 3:1.