Vorfall in der Premier League Polizei nimmt rassistische Fans fest
02.01.2020, 15:58 Uhr
Chelseas französischer Weltmeister Ngolo Kante, rechts, und Adam Webster vom Brighton & Hove Albion.
(Foto: imago images/PRiME Media Images)
Der englische Fußball-Erstligist Brighton & Hove Albion greift durch. Als seine Fans die Anhänger und Spieler des FC Chelsea rassistisch und homophob beleidigen, verweist er sie des Stadions und übergibt sie der Polizei. Es ist nicht der erste Vorfall dieser Art in der Premier League, Antonio Rüdiger weiß das.
Wegen rassistischer und homophober Beleidigungen während des Fußballspiels zwischen Brighton & Hove Albion und dem FC Chelsea (1:1) in der englischen Premier League hat die Polizei am Neujahrstag drei Zuschauer festgenommen. Das teilte Brighton auf seiner Vereinsseite mit. Demnach haben Mitarbeiter des Klubs zwei Fans der Heimmannschaft während der Partie des 21. Spieltags des Falmer Stadiums verwiesen und der Polizei übergeben, weil sie Spieler und Fans der Gäste aus London beleidigt hatten.
Zudem nahm die Polizei einen Chelsea-Fan wegen homophober Beleidigung von Brighton-Anhängern nach dem Stadionverweis fest. Den Betroffenen drohen eine lebenslange Stadionsperre und möglicherweise weitere Strafen. Brightons Geschäftsführer Paul Barber äußerte sich verärgert über den Vorfall. "Wenn die Aussicht auf ein lebenslanges Verbot, ihren Verein Fußball spielen zu sehen, nicht abschreckend genug ist, müssen wir uns fragen, ob den Gerichten die Befugnis eingeräumt werden sollte, strengere Strafen auszusprechen", sagte er. "Fußball kann nicht alles regeln, und wir sind es leid, dass der Ruf des Spiels von solchen Menschen beschädigt wird."
"Wann hört dieser Unsinn auf?"
Bereits zwei Tage vor Heiligabend hatte es in der höchsten englischen Liga einen ähnlich hässlichen Vorfall gegeben. Beim Spiel von Tottenham Hotspur gegen den FC Chelsea (0:2) hatten Fans der Spurs den deutschen Nationalspieler Antonio Rüdiger rassistisch beleidigt. Schiedsrichter Anthony Taylor veranlasste den Fifa-Vorgaben entsprechend drei Durchsagen des Stadionsprechers an die Adresse der Tottenham-Fans. Bei weiteren Vergehen hätte es zu einem Spielabbruch kommen können.
Die Partie wurde aber nach kurzer Unterbrechung fortgesetzt. In einem Statement kündigte Tottenham an, die Vorfälle zu untersuchen und Zeugenaussagen einzuholen. "Jede Form des Rassismus ist vollkommen unakzeptabel und wird in unserem Stadion nicht toleriert." Sollte die Täter ermittelt werden, würden Konsequenzen gezogen - inklusive einer Verbannung aus dem Stadion. Rüdiger selbst zeigte sich wütend und erschüttert: "Es ist eine Schande, dass es 2019 immer noch Rassismus gibt. Wann hört dieser Unsinn auf?"
Apropos Premier League: Mesut Özil kann alles am Ball - und manchmal gelingt ihm gar nichts. 2019 spielt der Ex-Nationalspieler für den FC Arsenal meist schlecht. Dabei braucht der sensible Hochbegabte einfach etwas Liebe, Lob und Aufmerksamkeit, damit er sein wahres Selbst findet. Den Text unseres Kollegen David Bedürftig finden Sie hier.
Quelle: ntv.de, sgi/dpa