Fußball

Laute Kritik von Klopp und Co. Premier-League-Klubs stimmen über Abschaffung des VAR ab

Jürgen Klopp und VAR, das ist auch keine Geschichte der vollen Zuneigung.

Jürgen Klopp und VAR, das ist auch keine Geschichte der vollen Zuneigung.

(Foto: AP)

Der Video-Assistent gerät immer stärker in den Fokus. In der Bundesliga wird Woche für Woche diskutiert und auch in der Premier League wird die Kritik immer lauter. Daher reichen die Wolverhampton Wanderers einen Antrag ein, der die Abschaffung des VAR fordert.

In der Premier League steht im kommenden Monat die Abschaffung des Video-Assistenten zur Abstimmung. Laut übereinstimmenden Medienberichten aus England vom Mittwoch bekommen die 20 besten Fußball-Klubs bei ihrer Generalversammlung am 6. Juni diese Gelegenheit, am Abend äußerte sich auch die Premier League zur Sache. "Wir können bestätigen, dass wir eine Diskussion mit den Vereinen zum VAR ermöglichen werden", sagte ein Sprecher: "Die Klubs haben die Möglichkeit, Vorschläge einzureichen, und wir sind uns der Probleme und Bedenken rund um den VAR bewusst."

Grundlage für die Abstimmung ist ein Antrag der Wolverhampton Wanderers, laut einer Mitteilung des Klubs untergrabe der Einsatz des Videobeweises "den Wert der Premier League als Marke". Für eine Abschaffung zur kommenden Saison müssten 14 der 20 Erstligisten für diese Lösung stimmen. Es wird erwartet, dass die Wolves nun vor der Versammlung um die Stimmen anderer Klubs werben. Der Schritt folge nach sorgfältiger Prüfung und mit größtem Respekt für die Premier League, das Schiedsrichtergremium PGMOL und die übrigen Vereine, zitiert die Zeitung "Daily Telegraph" eine Mitteilung der Wolves: "Es gibt keinen Vorwurf – wir alle streben nur nach dem bestmöglichen Ergebnis für den Fußball. [...] Nach fünf VAR-Saisons in der Premier League ist es jedoch Zeit für eine konstruktive und kritische Debatte über seine Zukunft."

Der VAR wird in der Premier League seit 2019 eingesetzt, wie in der deutschen Bundesliga gibt es aber immer wieder Kritik an der Umsetzung - in England war diese in der aktuellen Saison besonders lautstark. Die Einführung der Technik sei "mit den besten Absichten erfolgt", hieß es in der Mitteilung der Wolves, habe aber "zahlreiche negative Konsequenzen" mit sich gebracht: "Der Preis, den wir für eine kleine Verbesserung der Genauigkeit zahlen, steht in Widerspruch zum Geist unseres Spiels". Der VAR gehöre abgeschafft. Die Premier League indes unterstützt "den Einsatz des VAR weiterhin voll und ganz", man sei gemeinsam mit den organisierten Schiedsrichtern bestrebt, "das System zum Nutzen des Spiels und der Fans kontinuierlich zu verbessern".

"Beispiellos, hat es noch nie gegeben"

Mehr zum Thema

Großen Wirbel hatte es im vergangenen Oktober gegeben. Beim Spiel des FC Liverpool bei den Tottenham Hotspur kam es zu einer schweren Videobeweispanne. "Das ist beispiellos, das hat es noch nie gegeben", schimpfte damals Klopp. "Ich bin es gewohnt, falsche und schwierige Entscheidungen zu treffen, aber so etwas ist noch nie passiert." In der Partie war ein Treffer von Liverpools Luis Diaz in der 34. Minute wegen Abseits aberkannt worden. Auch nach der Überprüfung durch den Videoschiedsrichter blieb die Entscheidung bestehen - zu Unrecht. Der Schiedsrichter-Verband PGMOL räumte eine "erhebliche menschliche Fehlentscheidung" ein.

In der Bundesliga wird ebenfalls Woche für Woche diskutiert. Ob Handspiel im Strafraum oder Foulspiel, vielen Spielern, Trainern und Fans fehlt beim Eingreifen oder Nicht-Eingreifen des VAR die klare Linie. Immer wieder kommt es dazu, dass vergleichbare Szenen mal geprüft werden und mal nicht.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen