EM verpasst, WM verpasst und zwischenzeitlich Dauergast auf der Tribüne: Marco Reus hat schwere Zeiten hinter sich. Im Interview verrät der Ausnahmefußballer, wie schlecht es ihm wirklich ging und was aktuell das größte Problem der Tuchel-Mannschaft ist.

Nach der Gelb-Roten Karte gegen Hoffenheim ist das Jahr für den Dortmunder Marco Reus vorzeitig beendet. Doch zum Glück stoppt den Nationalspieler diesmal der Schiedsrichter und nicht eine neue Verletzung. Denn: Davon hatte Reus in der Vergangenheit genügend.

Die lange Zwangspause hat beim 27-Jährigen ihre Spuren hinterlassen: "In der vergangenen Saison spielte ich fast immer mit Schmerzen. Es war extrem schwierig, mich auf das Niveau zu bringen, das der Trainerstab von mir erwartete. Das ist mir mal gelungen, aber eben nicht kontinuierlich. Heute fühle ich mich komplett anders, in jeder Sekunde eines Tages", erzählt Reus dem "kicker" von der Vergangenheit.

Sein Dank ging dabei auch an Thomas Tuchel, der ihm die für die Rehabilitation notwendige Pause eingeräumt habe. Das sei für ihn selbst aber nicht leicht gewesen: "Ich hatte extrem lange Zeit, mir Gedanken zu machen (...) Ich war unmenschlich ungeduldig. Das ist doch klar, wenn du lange raus bist und nicht weißt, wie viele Wochen Pause dir noch bevorstehen."

Nicht konstant genug

Allerdings bestreitet er, ein "neuer Marco Reus" zu sein: "Ich bin immer noch der Alte." Gerade seine Erfahrung werde im Team gebraucht. "Natürlich versuche ich, mein Wissen und meine Erfahrung an die jungen Spieler weiterzugeben", sagt Reus. Das größte Problem der Mannschaft bestehe derzeit allerdings in der fehlenden Konstanz. Zwar seien immer wieder Leistungsträger aus dem Gefüge weggebrochen, so Reus, "das darf aber nicht als Ausrede gelten."

Der mittlerweile 27-jährige Reus ist immer wieder von langfristigen Verletzungen geplagt. Nachdem er bereits die WM verpasst hatte, musste er auch die Europameisterschaft in Frankreich aufgrund einer Schambeinentzündung absagen. Auch den Anfang dieser Saison hatte Reus verpasst - seit seinem Comeback in der Champions League gilt er allerdings als absoluter Leistungsträger im Trikot von Schwarz-Gelb.