"Armseliger" Affront im Topspiel Ronaldo provoziert Trainer mit vorzeitiger Flucht
20.10.2022, 09:42 Uhr
Das Leiden des Cristiano Ronaldo.
(Foto: AP)
Fußball-Superstar Cristiano Ronaldo sorgt wegen seiner frustrierenden Bankrolle bei Manchester United für den nächsten Aufreger. Der Portugiese verschwindet beim überzeugenden 2:0-Heimsieg der Red Devils gegen Tottenham Hotspur noch vor dem Abpfiff im Spielertunnel.
Cristiano Ronaldo leidet. Er leidet, weil er bei Manchester United sportlich keine relevante Rolle mehr spielt. Und aus seinem Leiden macht der portugiesische Superstar keinen Hehl. Am Mittwochabend sorgt er sogar für einen Eklat. Beim überraschenden 2:0-Erfolg seiner "Red Devils" gegen den Tabellendritten Tottenham Hotspur verlässt der 37-Jährige den Innenraum des Old Trafford noch vor Abpfiff. Wie von den TV-Kameras bestens eingefangen, verschwindet Ronaldo in der 88. Minute in den Katakomben des ehrwürdigen Stadions. Gefrustet.
Die Lage ist besonders brisant, weil United noch zwei Wechseloptionen zur Verfügung hatte. Ronaldo hätte also aus taktischen Gründen noch aufs Feld geschickt werden können. Aber auf derlei Spielereien hat der stolze Star augenscheinlich gar keine Lust. Ob dieser wütende Abgang Konsequenzen hat? "Ich werde mich am Donnerstag damit befassen", kündigte Teammanager Erik ten Hag an. Sonderlich interessieren dürfe ihn der Affront sportlich nicht, eher im Bezug auf seiner Trainerautorität- Der Niederländer, der im Sommer noch gegen einen Abgang des Stürmers war, hatte zuletzt ohnehin schon durchblicken lassen, dass Ronaldo im Winter wechseln könne.
"Das ist armselig"
Seit Wochen stellt der ehemalige Weltfußballer, der kaum noch über die Rolle des Bankspielers hinauskommt und längere Einsätze nur in weniger wichtigen Spielen bekommt, seinen Frust offen zur Schau. "Es tut mir leid, aber das ist nicht zu akzeptieren, das ist so armselig", sagte Englands früherer Nationalspieler und heutiger TV-Experte Gary Lineker über Ronaldos Flucht im Spiel gegen Tottenham. Die zweite Zeit des Portugiesen bei United, wo er einst zum Superstar reifte und für eine Rekordsumme zu Real Madrid wechselte, droht böse zu enden.
Schon beim Spiel gegen den neureichen Klub Newcastle United am vergangenen Sonntag gab es augenscheinlich Ärger zwischen Ronaldo und ten Hag. In der 72. Minute musste der Portguiese vom Feld (Endstand übrigens 0:0). Der Stürmer schaute zunächst ungläubig, dann angefressen. Immer wieder schüttelte er den Kopf, schimpfte vor sich hin und setzte sich nach einem Klaps vom Coach verärgert auf die Bank.
Vergessen sind seine große Momente. So wie jener vor knapp zwei Wochen, als Ronaldo gegen den FC Everton seinen 700. Treffer auf Klubebene erzielte hatte. Überlagert wird alles vom Frust des Spielers über seine Rolle - und seine Form. Denn wenn er spielt, dann will es nicht mehr so klappen, wie der Spieler sich das wünscht. Im Klub und in der Nationalmannschaft vergab er reihenweise beste Gelegenheiten. In Portugal wurde mit Blick auf die WM schon vorsichtig die Frage aufgeworden, ob der 37-Jährige noch Stammspieler sein müsse.
Quelle: ntv.de, tno