Fußball

Bayern schaffen das Triple Sammer kann Erfolg noch nicht fassen

Heynckes und Sammer - das Dreamteam der Bayern in dieser Saison.

Heynckes und Sammer - das Dreamteam der Bayern in dieser Saison.

(Foto: dpa)

Der Sportvorstand der Bayern, Matthias Sammer, gilt als der Macher der zurückliegenden Saison im Hintergrund. Unmittelbar nach dem Erfolg in Berlin fehlen dem sonst so coolen Sammer die Worte. Immerhin steht er in einer Linie mit Beckenbauer, Breitner und Kahn und hat nun alle übertroffen.

Matthias Sammer, Sie haben das historische Triple perfekt gemacht. Ist dieser Erfolg für Sie schon zu begreifen?

Matthias Sammer: Es ist wirklich nicht zu begreifen. Wir müssen jetzt erstmal schnell umschalten und im Klub Gespräche führen. Es geht ja auch weiter mit der ersten Mannschaft. Doch da sind die Dinge sehr weit und gut vorbereitet. Trotzdem ist das alles noch nicht zu begreifen, und ich denke, dass das alles auch erst im Urlaub kommen wird. Der Respekt ist so groß für diese Mannschaft, die ja auch im eigenen Klub keine einfache Geschichte hatte.

Wie meinen Sie das?

Es ist nicht einfach, immer wieder mit Namen wie Beckenbauer, Breitner, Effenberg und Kahn konfrontiert zu werden, da muss man schauen, dass man nicht untergeht und die Leistungen möglichst noch toppt. Das haben sie jetzt geschafft. Jetzt haben sie auf die Stufe, auf der die Legenden standen, sogar noch einen draufgesetzt.

Dabei geriet das Triple am Ende noch einmal in Gefahr, Stuttgart kam noch einmal auf...

Ich habe gar keine richtige Lust, das Spiel zu analysieren, aber ich fand, wir hatten den Rückwärtsgang irgendwie im Hotel vergessen. Dennoch muss ich der Mannschaft ein Riesenkompliment machen, was für eine Energie und was für einen Willen sie nach dem Champions-League-Sieg auf den Platz gebracht hat. Ein großes Kompliment aber auch an den VfB Stuttgart. Sie haben uns das Leben schwer gemacht, es war ein würdiges Endspiel.

Der Vater des Erfolges ist Trainer Jupp Heynckes. Was haben Sie ihm direkt nach dem Schlusspfiff gesagt?

Respekt und Glückwunsch. Manchmal muss man nicht viel sagen. Er hat seine Gefühle fantastisch im Griff, er hat alles wie immer gemacht - als wäre es ganz normal. Und er hat jetzt die Anerkennung bekommen, die er verdient hat. Aber dazu hätte es das Double oder Triple gar nicht gebraucht.

Den Pokalsieg hat Mario Gomez mit seinen zwei Toren gesichert. Was sagen Sie zu seiner Leistung?

Mario ist ein typischer Torjäger. Er hat uns den Pokal gerettet, das muss man klar sagen. Nach seinem Tor zum 3:0 habe ich gedacht, wir sind durch. Blöd, dass wir dann das 3:2 bekommen haben, dadurch wurde es noch einmal richtig emotional.

Das galt auch für die Auswechslung von Gomez. Es wirkte, als verabschiede er sich vom Verein. Wird er wechseln?

Sein Berater hat sich gemeldet und gesagt, dass er sich wohlfühlt bei uns. Deswegen steht Mario bei uns überhaupt nicht zur Debatte. Er hat Vertrag, und wir gehen davon aus, dass er bei uns bleibt. Dementsprechend ist alles andere Spekulation.

Wie groß ist denn Ihre Feierlaune, nachdem die Mannschaft hintenraus ein bisschen nachlässig geworden ist?

Wir sind nicht nachlässig geworden. Ich finde, das war die ganze Zeit das Spiel. Bei der einen oder anderen Standardsituation hatten wir Glück, aber wir waren eigentlich durchgängig im Spiel. Aber es ist jetzt eigentlich blöd, in der Situation etwas akribisch analysieren zu wollen. Das passt irgendwie nicht. Man will das ja genießen. Aber wenn irgendwann der Pegel erreicht ist, sollte man auch nicht über den Pegel gehen, weil dann ist es auch kein Genuss mehr - sondern viel schlimmer..."

Mit Matthias Sammer sprach Thomas Wolfer (SID)

Quelle: ntv.de, sid

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