Fußball

Letzte Ausfahrt Bernabéu Schalke will sich nicht "abschlachten" lassen

"Wir werden eine Mannschaft aufstellen, die fit und stark ist": Roberto Di Matteo.

"Wir werden eine Mannschaft aufstellen, die fit und stark ist": Roberto Di Matteo.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der FC Schalke 04 verabschiedet sich beim Titelverteidiger Real Madrid aus der Champions League. Zumindest glaubt keiner der Gelsenkirchener an eine echte Chance. Das Team von Roberto Trainer Di Matteo will alles - nur kein Debakel gegen die Königlichen.

Als die Profis von Schalke 04 eine Viertelstunde früher als geplant auf dem Flughafen Madrid-Barajas landeten, empfingen sie Sonnenschein und sommerliche Temperaturen. Die Vorfreude hielt sich dennoch in Grenzen, die Dienstreise zu Cristiano Ronaldo und Kollegen steht im Zeichen des Abschieds aus der Champions League. An ein königsblaues Wunder glaubt niemand. "Dass wir weiterkommen, wird nicht passieren", sagte Jungstar Max Meyer vor dem Achtelfinalrückspiel bei Real Madrid (heute ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de).

Madrid - Schalke, 20.45 Uhr

Real Madrid: Casillas - Carvajal, Pepe, Varane, Marcelo - Silva, Kroos, Isco - Bale, Benzema, Ronaldo. - Trainer: Ancelotti
FC Schalke 04: Wellenreuther - Höwedes (Ayhan), Matip, Nastasic - Uchida, Fuchs - Neustädter - Barnetta, Meyer - Choupo-Moting (Sam), Huntelaar (Sané). - Trainer: Di Matteo
Schiedsrichter: Damir Skomina (Slowenien)

Nach dem 0:2 im Hinspiel ist das Aus schon besiegelt, daran haben auch die Schalker selbst keinen Zweifel. "Wir sind klar ausgeschieden, da kann man nichts schönreden", betonte Linksverteidiger Christian Fuchs. Es geht beim dritten Achtelfinal-K.o. in Folge eigentlich nur noch um das Wie. "Wir haben nichts zu verlieren", sagte Meyer, "aber wenn wir uns abschlachten lassen, stehen wir wie echte Verlierer da." Auch Fuchs will nicht "nur zum Gratulieren" ins Estadio Santiago Bernabeu. "Wir gehen nicht auf Kaffeefahrt", betonte Sportvorstand Horst Heldt, bevor sich die Schalker mit Flug DE9184 auf ihre letzte Europacup-Reise der Saison machten. Die siebte Champions-League-Teilnahme der Königsblauen ist eigentlich schon abgehakt, erneut sind 30 Millionen Euro aus Uefa-Prämien, Marktpool-Beteiligung und Zuschauereinnahmen verbucht. Die entscheidende Frage ist aber: Für wie lange verabschiedet sich Schalke aus der Königsklasse?

"Glaube nicht an eine Krise bei Real."

Mit dem 3:1 gegen die TSG Hoffenheim haben die Gelsenkirchener zwar ihre jüngste Negativserie mit nur einem Punkt aus drei Bundesligaspielen beendet, als Fünfte laufen sie den Konkurrenten um die begehrten Tabellenplätze drei und vier aber weiter hinterher. Weil die nächsten Punktspiele bei Hertha BSC und gegen Bayer Leverkusen deutlich wichtiger sind, wird Trainer Roberto Di Matteo im Bernabéu kein Risiko eingehen. Die angeschlagenen Marco Höger, Benedikt Höwedes, Klaas-Jan Huntelaar und Eric Maxim Choupo-Moting flogen zwar mit nach Madrid. Ob sie allerdings spielen, ist fraglich. "Wir werden eine Mannschaft aufstellen, die fit und stark ist."

Bei der vorläufig letzten Dienstreise in der Champions League fehlt Kevin-Prince Boateng. Der Zehn-Millionen-Einkauf, gegen Hoffenheim 90 Minuten auf der Bank, ist gesperrt. Doch ob der 28-Jährige noch einmal für Schalke im Europacup aufläuft, darf bezweifelt werden. Die Verantwortlichen sind mit dem vermeintlichen Anführer unzufrieden, der Mittelfeldstar wirkt isoliert. Vieles deutet auf einen vorzeitigen Abschied im Sommer hin.

Bei Real ist indes die Stimmung ähnlich wie vor einer Woche auf Schalke. Nachdem Weltmeister Toni Kroos und Co. mit dem 0:1 bei Athletic Bilbao die Tabellenführung in der Primera Division verspielt hatten, prasselte harsche Kritik von allen Seiten auf die Königlichen ein - wie auf die Königsblauen nach dem blamablen 0:3 im Revierderby in Dortmund. Dennoch sagte Di Matteo: "Ich glaube nicht an eine Krise bei Real." Vor allem Trainer Carlo Ancelotti steht unter Beschuss: "Ich akzeptiere meine Verantwortung", sagte der Italiener, "wir spielen derzeit schlecht, und das Titelrennen ist für uns schwieriger geworden. Aber es ist noch nicht vorbei." Dass die Partie gegen Schalke nicht mehr als ein besseres Trainingsspiel wird, erwarten alle. Real könne "zumindest unter der Woche mal durchatmen", schrieb ein Kommentator.

Quelle: ntv.de

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