Fußball

Ansage an forschen Uli Hoeneß Schick- statt Shitshow: Bayer Leverkusen atmet tief durch

Patrik Schick meldete sich mit einem Hattrick eindrucksvoll zurück.

Patrik Schick meldete sich mit einem Hattrick eindrucksvoll zurück.

(Foto: IMAGO/Kolvenbach)

Patrik Schick verwandelt sich vom Edelreservisten zum Matchwinner - und lässt Bayer Leverkusen in einem tristen Herbst aufatmen. In den kommenden Wochen wird der Stürmer, der eine so lange Leidenszeit hinter sich hat, besonders wichtig werden.

Mit dem Spielball in den Händen und einem Grinsen im Gesicht tollte Patrik Schick mit seinen Kindern herum. Jeden Augenblick genoss der tschechische Torjäger in den Katakomben, nachdem er Bayer Leverkusen aus der kleinen Herbstkrise geschossen und sich selbst einen ganz persönlichen Befreiungsschlag beschert hatte. Es sei "perfekt, endlich ein Sieg, mit einem Hattrick", sagte Schick - und schmunzelte, "es könnte nicht besser sein."

Zumal eine lange Leidenszeit hinter dem Angreifer liegt, der Bayer mit seinem Dreierpack beim 5:2 (2:2) gegen den 1. FC Heidenheim fast im Alleingang zum ersten Bundesliga-Sieg seit Mitte Oktober führte. "Er ist ein Stürmer, der tagtäglich hart arbeitet. Er musste Geduld haben", erklärte Mitspieler Granit Xhaka, "aber wenn man ihn braucht, ist er da." Und wie - am Wochenende verwandelte sich Schick plötzlich vom Edelreservisten zum gefeierten Matchwinner.

Lange im Schatten von Boniface

Monatelang hatte der Stürmer im Vorjahr mit Adduktorenprobleme zu kämpfen gehabt, es folgte eine Operation und eine lange Pause. In der Schlussphase der Doublesaison und zum Start der neuen Spielzeit schaffte es Schick dann kaum noch, aus dem Schatten von Victor Boniface herauszutreten. Doch Woche für Woche verbesserte sich die Form, selbst aufs Nationalteam verzichtete Schick zuletzt zweimal.

Er habe seinem Nationaltrainer die Situation erklärt. "Ich dachte, es wäre besser für mich, wenn ich hier in Leverkusen bleibe, um auf die Bundesliga vorbereitet zu sein", sagte Schick, der jüngst bereits gegen Elversberg im Pokal doppelt und in der Liga in Bochum einmal getroffen hatte. Sein Fazit? "Das war eine gute Entscheidung."

Nach dem 0:2-Rückstand und einer Anfangsphase, die einer "Katastrophe" glich, wie Schick es beschrieb, kämpfte sich Bayer auch dank des Tschechen gegen Heidenheim zurück. Er traf erst mit dem linken Fuß, dann mit dem rechten und auch noch per Kopf - ganz im Stile eines echten Torjägers. "Er ist in der Box eine Macht", sagte Xhaka: "Er braucht nicht allzu viele Chancen."

Jetzt kommt's auf Schick an

Auch Trainer Xabi Alonso, der seinen Angreifer ohnehin in den vergangenen Wochen immer wieder stark geredet hatte, nahm die Leistung wohlwollend zur Kenntnis. Er sei "zufrieden" mit Schick, "für Patrik war es ein schönes Spiel". Zumal Alonso und Leverkusen durch den Ausfall von Boniface (Oberschenkelverletzung) bis Weihnachten umso mehr auf Schick angewiesen sind.

Mehr zum Thema

Die Verletzungssorgen verschärften sich zwar nochmals, dafür atmeten die Bayer-Profis nach nur einem Sieg aus sechs Pflichtspielen zuvor einmal tief durch. "Wir haben Charakter gezeigt", meinte Xhaka - angesprochen auf den Albtraumstart. Dazu rief er den Endspurt bis zur Winterpause als Finalwochen aus. "Und Finals sind da, um zu gewinnen", betonte der Schweizer.

Zumal er den Titel trotz der neun Punkte Rückstand auf Rekordmeister Bayern München noch nicht abgeschrieben hat. "Alles schön und gut, aber nach elf Spieltagen ist noch niemand Meister geworden", sagte Xhaka und reagierte damit auf das forsche bis freche Titelversprechen von Bayern-Legende Uli Hoeneß: "Wir respektieren natürlich die Meinung von Herrn Hoeneß. Aber am Schluss müssen wir auf uns schauen. Wir werden alles dafür tun, um die maximale Punktzahl zu holen - weil wir die auch brauchen werden." Genauso wie weitere Schick-Tore. Hoeneß hatte den Fans von Bayern München bei einem Gesprächsforum jüngst den Titel versprochen.

Quelle: ntv.de, tno/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen