War's das mit der Eintracht? Schlechte Stimmung? Schaaf schweigt
10.05.2015, 13:24 Uhr
Sieht das nach einem angespannten Verhältnis aus? Thomas Schaaf im Kreis seiner Eintracht-Spieler.
(Foto: dpa)
Bei Eintracht Frankfurt halten sich die Gerüchte über die angeblich schlechte Stimmung zwischen Trainer Thomas Schaaf und der Mannschaft. Dabei ist zumindest sportlich bei der "Diva vom Main" seit Samstag wieder alles gut.
Thomas Schaaf schweigt. Die angeblichen Reibereien mit der Mannschaft, der angebliche Abschied schon im Sommer, die angebliche Kritik aus dem Aufsichtsrat - der Trainer des Fußball-Bundesligisten Eintracht Frankfurt erträgt die seit Tagen schwelenden Gerüchte mit seiner ihm eigenen stoischen Ruhe. "Ich weiß, dass Sie großes Interesse haben, mit mir darüber zu reden - das beruht aber nicht auf Gegenseitigkeit", konterte der 54-Jährige im Sport1-Doppelpass lächelnd jegliche Versuche, für ein bisschen Klarheit zu sorgen. Schon nach dem erlösenden 3:1 (3:0) am Samstag gegen 1899 Hoffenheim hatte er nur abgewinkt: "Dazu sage ich nichts".
Dabei scheint es innerhalb der "Diva vom Main" zu rumoren und durchaus Gesprächsbedarf zu geben. Verschiedene Medien berichteten von den Unstimmigkeiten des Teams mit dem Coach, der noch einen Vertrag bis 2016 besitzt. Kapitän Kevin Trapp befeuerte die Gerüchte mit einem recht unglücklichen Auftritt am Freitag während der offiziellen Pressekonferenz vor dem Hoffenheim-Spiel, während der er zwar viel Allgemeines verbreitete, das ganz klare Bekenntnis zu Schaaf aber ausließ.
Am Samstagabend wurde die Rückendeckung für den Coach immerhin ein wenig deutlicher. "Nichtsdestotrotz haben wir kein Problem, dass er nicht mit uns quatscht oder sonst so einen Blödsinn", sagte Marco Russ in der ARD-Sportschau: "Da müssen die Medien oder die Zeitungsschreiber mir erst einmal die Personen zeigen, von denen sie diese Aussagen haben."
Kritik aus der Führungsetage
Laut "Bild"-Zeitung kam die Kritik auch aus der Führungsetage, wo der Nachfolger des "Menschenfängers" Armin Veh längst nicht mehr unumstritten sein soll. Der Aufsichtsrat wird demnächst neu gewählt, Vorstandsboss Heribert Bruchhagen, der zu Schaaf steht, wird spätestens 2016 gehen.
"Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich hier eine turbulente Woche erlebt habe", sagte Bruchhagen und hob das Sportliche hervor: "Das war ein sehr erfreulicher Sieg. Ich bin wirklich erleichtert." Bastian Oczipka (18.), Haris Seferovic (27.) und Timothy Chandler (34.) hatten vor 50.600 Zuschauern schnell für klare Verhältnisse gesorgt und den endgültigen Klassenerhalt der Eintracht perfekt gemacht. Kevin Vollands Freistoßtreffer nach der Pause (51.) war am Ende nur für die Statistik wertvoll. Einziger Wermutstropfen: Slobodan Medojevic erlitt einen Muskelbündelriss im linken Oberschenkel und fällt für den Rest der Saison aus.
"Der Erfolg", sagte Verteidiger Bastian Oczipka, "war die absolut passende Antwort. Vom Einsatz her hat es absolut gestimmt." Trapp sah es dann ähnlich und meinte, "dass es ja auch unsere Pflicht ist, alles für positive Ergebnisse zu tun". Schaaf äußerte zum Spiel: "Ich habe mich nur auf meine Arbeit konzentriert." Am Klassenerhalt habe "ich nie gezweifelt und war immer davon überzeugt". Ob das auch bei seinem Vertrag der Fall ist, wird sich zeigen.
Quelle: ntv.de, Jan Mies und Nicolas Reimer, sid