Last-Minute-Erlösung bei EM Schweden knockt Belgien in der 92. Minute aus
22.07.2022, 23:00 Uhr
Die Matchwinnerin: Linda Sembrant .
(Foto: REUTERS)
Die schwedischen Fußballerinnen stehen im EM-Halbfinale. Doch der Weg dorthin ist ein verdammt hartes Stück Arbeit. Der krasse Außenseiter Belgien liefert einen intensiven Kampf. Verdient ist der Sieg der Schwedinnen aber allemal. Für den Siegtreffer braucht es indes ein wenig Glück.
Schwedens Fußballerinnen haben durch ein erzwungenes Tor in letzter Sekunde zum neunten Mal das Halbfinale einer Fußball-EM erreicht. Der Olympiazweite bezwang den krassen Außenseiter Belgien mit einer bärenstarken Torhüterin Nicky Evrard in Leigh mit einiger Mühe 1:0 (0:0). Die Schwedinnen spielen am Dienstag in Sheffield gegen Gastgeber England um den Einzug ins Endspiel am 31. Juli im Wembley-Stadion von London. Für einen weiteren Sieg brauchen die Schwedinnen indes eine deutliche Leistungssteigerung.
Linda Sembrant (90.+2) traf im strömenden Regen mit dem zweiten Nachschuss nach einer Ecke für Schweden, das zuletzt von drei Coronafällen - unter anderem Hanna Glas vom FC Bayern München und Emma Kullberg von Brighton & Hove Albion Women FC - und mehreren Verdachtsfällen gebeutelt worden war.
Die Belgierinnen boten dem Favoriten in ihrem ersten K.o.-Spiel bei einem großen Turnier zwar einen großen Kampf, beeindruckten vor allem durch ihre Defensivqualitäten, verpassten die durchaus mögliche Überraschung aber knapp. Belgien hatte es erst dank eines 1:0 im letzten Gruppenspiel gegen Italien ins Viertelfinale geschafft, konnte aber gegen den Turnier-Mitfavoriten nur wenige eigene Akzente in der Offensive setzen.
Die 7517 Zuschauer sahen eine von Beginn an einseitige Begegnung. Schweden, das 1984 bei der ersten Frauen-EM der Geschichte seinen bislang einzigen Titel gewonnen hatte, erspielte sich zahlreiche Chancen, ohne sich zu belohnen. Ein Treffer von Stina Blackstenius (24.) wurde nach Studium der TV-Bilder aberkannt, da die Schwedin Millimeter im Abseits stand. Zur Pause lautete das Torschussverhältnisses 15:1 für Schweden. Auch im zweiten Durchgang dominierte der Favorit, agierte zunehmend ideenlos. Erst Sembrant machte kurz vor Schluss alles klar.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid