Bizarrer Fashion-Week-Auftritt Nagelsmann erhöht Druck auf Serge Gnabry
24.01.2023, 12:10 Uhr
Sieht auch auf dem Platz gut aus: Serge Gnabry treibt das Spielgerät in der Partie gegen Leipzig voran.
(Foto: IMAGO/Ostseephoto)
Für den FC Bayern ist im ersten Heimspiel des Jahres ein Sieg Pflicht, ein Star steht besonders im Fokus. Serge Gnabry setzt nach dem 1:1 in Leipzig nicht auf Regeneration. Er besucht die Fashion Week in Paris und inszeniert sich als Mode-Ikone. Trainer Julian Nagelsmann ist wenig erfreut.
Serge Gnabry zeigte sich im kunstvoll bemalten Einteiler mit riesiger Handtasche - natürlich Ton in Ton. Dann hatte der modebewusste Nationalspieler ein Seidenkopftuch zum schwarzen Mantel an. Der Star des FC Bayern zog in Paris viele Blicke auf sich, als er am freien Sonntag des Rekordmeisters die berühmte Fashion Week zu seinem Laufsteg machte.
Für große Begeisterung sorgte der Kurztrip des 27-Jährigen aber nicht - zumal zwischen dem 1:1 in Leipzig am Freitag und dem Spiel am Dienstag (20.30 Uhr/Sky/Sat.1 und im ntv.de-Liveticker) gegen den 1. FC Köln wenig Zeit zur Regeneration bleibt. Trainer Julian Nagelsmann vermied am Montag zwar allzu kritische Worte, machte Gnabry und Co. aber für deren Freizeitgestaltung eine klare Ansage.
Es gebe beim FC Bayern zwar "keine Auflagen", betonte Nagelsmann, aber: "Ich muss ja selbst freie Tage vor meinen Chefs rechtfertigen. Wenn dann die sozialen Kanäle voll sind mit diversen Shootings, geht mir die Argumentationskette flöten." Umso wichtiger sei deshalb, so der Bayern-Trainer deutlich, "dass die richtige Antwort auf dem Platz erfolgt". Wenn die Leistung passe, "ist es okay, wenn nicht, muss ich das ansprechen".
Herbstmeister Bayern schon Meister?
Nach dem durchwachsenen Auftakt in Leipzig steht aber nicht nur Gnabry in der Pflicht und im Fokus. Gegen Köln, das nach dem 7:1 gegen Bremen die Mannschaft der Stunde ist, forderte Nagelsmann von seinem Team wieder bessere Abläufe und mehr Tempo nach vorne. Man habe gegen RB "ganz komisch im Raum" gestanden. Er habe deshalb "deutlich angesprochen, was wir besser machen können".
In erster Linie müsse der FC Bayern wieder "Emotionalität auf den Platz bringen. Wir müssen uns wehren". Zumal sein Kollege Steffen Baumgart eine Mannschaft habe "mit sehr aggressivem Gegenpressing. Die haben Lust auf Fußball. Die können sieben Tore schießen", sagte Nagelsmann, "aber auch vier kriegen".
Baumgart weiß das. Der FC habe einen Gegner "vor der Brust, der andere Teams mit einem ähnlichen Ergebnis abgeschossen hat. Wir wissen, was uns erwartet." Spiele wie gegen Bremen würden eben "passieren. Mal positiv, mal negativ. Wir werden sehen, wer am Dienstag die Momente hat."
Mit fünf Punkten Vorsprung auf die Konkurrenz stehen die Münchner, die 15 der 16 letzten Spiele gegen Köln gewonnen haben (ein Remis), schon vor dem letzten Hinrundenspiel als Herbstmeister fest - zum 26. Mal. Doch auch der Titelkampf ist schon entschieden, für Bayerns Ehrenpräsidenten Uli Hoeneß zumindest: "Dass Bayern deutscher Meister wird, ist für mich 100 Prozent sicher, und alles was dahinter kommt, ist mir relativ egal."
Quelle: ntv.de, sue/sid