VfB Stuttgart gibt Aus bekannt Sieglos-Serie kostet Matarazzo den Trainerjob
10.10.2022, 17:44 Uhr
Matarazzo ist nicht länger Trainer des VfB Stuttgart.
(Foto: dpa)
Pellegrino Matarazzo ist nicht länger Trainer des VfB Stuttgart. Der Fußball-Bundesligist zieht die Konsequenzen aus dem schlechten Saisonverlauf. Als einziger Klub hat Stuttgart noch kein Ligaspiel gewonnen.
Pellegrino Matarazzo hatte wohl schon eine leise Vorahnung von dem, was passieren würde. "Ich bin sehr optimistisch, dass die Mannschaft das Spiel gewinnen kann", sagte der 44-Jährige mit Blick auf das bevorstehende Kellerduell des VfB Stuttgart gegen Liga-Schlusslicht VfL Bochum und schob vielsagend hinterher: "Unabhängig davon, wer auf der Bank sitzt".
Auch er selbst schien nicht mehr an seine Chance zu glauben. Am Montag wurde diese Vorahnung Gewissheit, Matarazzo ist nicht länger Trainer der Schwaben. Einen Tag nach dem 0:1 (0:0) gegen Union Berlin verkündete der VfB die Entlassung des gebürtigen US-Amerikaners. Ein Nachfolger wurde noch nicht benannt.
"Nach einer eingehenden Analyse der vergangenen Saison, als wir bekanntermaßen erst in letzter Minute den Klassenerhalt sichern konnten, sind wir mit großen Hoffnungen in die neue Spielzeit gestartet. Die bisherigen Resultate haben diese Hoffnungen leider nicht erfüllt. Wir sind nun an einem Punkt angelangt, an dem wir davon überzeugt sind, dass die Trennung von Rino unausweichlich ist", sagte Sportdirektor Sven Mislintat.
"Ich lieb' den 'Rino', aber ..."
Überraschend kam die Entscheidung nach dem historisch schlechten Saisonstart mit neun Spielen ohne Sieg in Serie nicht. Zwar hatte Mislintat im Anschluss an das Union-Spiel noch seine Zuneigung für Matarazzo hervorgehoben, eine wie in der Vergangenheit häufiger veräußerte Jobgarantie für Matarazzo jedoch vermieden: "Ihr wisst, ich lieb' den 'Rino', aber am Ende müssen auch wir liefern".
Und so war offensichtlich auch die ansprechende Leistung gegen den Tabellenführer aus Berlin nicht genug, um die VfB-Bosse von einem Verbleib des einstigen Aufstiegstrainers zu überzeugen. Matarazzo, der den VfB 2020 nach nur vier Monaten im Amt in die Bundesliga geführt hatte, richtete bereits nach der Heimpleite Abschiedsworte an seine Spieler. "Es geht nicht um mich", betonte er: "Mir ist das Wichtigste, dass diese Mannschaft Erfolg hat. Ich wünsche ihr von Herzen alles Gute." Am Montag betonte Matarazzo, er sei immer "sehr gerne zur Arbeit gekommen" und werde für die Chance bei den Schwaben "ewig dankbar sein."
Bis zu der nun feststehenden Trennung war Matarazzo einer der dienstältesten Trainer der Bundesliga. Über 1000 Tage stand er in Stuttgart an der Seitenlinie, lediglich Christian Streich (SC Freiburg) und Urs Fischer (Union Berlin) waren länger im Amt.
Kandidaten für die Nachfolge gibt es einige. Gehandelt werden unter anderem die in Sommer von ihren jeweiligen Vereinen freigestellten Adi Hütter und Sebastian Hoeneß.
Quelle: ntv.de, ara/sid