Fußball

Millionen für kleine Vereine Spanien ordnet TV-Rechte neu

Der Ankauf von Spitzenspielern verschlingt Millionen: Cristiano Ronaldo bejubelt einen Treffer im "Clasico" Real Madrid gegen den FC Barcelona (Archivbild).

Der Ankauf von Spitzenspielern verschlingt Millionen: Cristiano Ronaldo bejubelt einen Treffer im "Clasico" Real Madrid gegen den FC Barcelona (Archivbild).

(Foto: REUTERS)

Im spanischen Fußball bricht eine neue Ära an: Ein neues System soll die Einnahmen aus der Vermarktung der TV-Rechte gerechter verteilen. Die Regelung könnte die Übermacht der beiden Spitzenclubs Real Madrid und FC Barcelona brechen.

Die spanische Regierung hat ein Dekret erlassen, dass die Einführung eines zentralisierten Verkaufs der TV-Rechte im Fußball zur Saison 2016/17 einleiten soll. Beschlossen worden sei dabei auch ein Verteilungsschlüssel, der "eine ausgeglichenere Meisterschaft" erwarten lasse, sagte die stellvertretende Regierungschefin Soraya Sáenz de Santamaría nach einer Kabinettssitzung in Madrid.

Die Primera División ist die einzige Topliga Europas, in der die Vereine ihre Fernsehverträge noch individuell vermarkten. Mit je rund 140 Millionen Euro bekommen die beiden Spitzenclubs Real Madrid und FC Barcelona dabei zusammen auf knapp 40 Prozent der Gesamteinnahmen aller 20 Erstliga-Clubs. Insgesamt belaufen sich die Erträge aus der Vermarktung der TV-Rechte in der Primera División auf rund 755 Millionen Euro.

Mehr als eine Dreiviertel Milliarde

Wegen der ungleichmäßig aufgeteilten TV-Gelder hatten die Vereine und die Profi-Liga LFP der Regierung in Madrid mehrfach mit einem Streik gedroht. Für eine Regulierung waren auch Real und Barça eingetreten, da sich beide Clubs von einem Verkauf der Rechte als Paket selbst bei einer neu geregelten Verteilung mehr Geld erhoffen.

Die Fußball-Vertreter rechnen unter der künftigen Regelung mit Einnahmen von insgesamt rund 1,5 Milliarden Euro. Vom Gesamttopf sollen die 42 Proficlubs der 1. und 2. Liga 92 Prozent (die erste Liga allein 83 Prozent) erhalten. Der Rest soll an LFP, den RFEF-Verband und an Amateurclubs gehen sowie zur Förderung von Amateurspitzensportlern verwendet werden.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa

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