Fußball

Corona, Streit, Last-Minute-Aus Spaniens Aufstiegschaos endet dramatisch

Auch "Depor" darf nicht jubeln: Der einstige spanische Meister verbaute Fuenlabrada zwar spät den Weg zum Aufstieg, stieg aber selber ab.

Auch "Depor" darf nicht jubeln: Der einstige spanische Meister verbaute Fuenlabrada zwar spät den Weg zum Aufstieg, stieg aber selber ab.

(Foto: imago images/Cordon Press/Miguelez Sports)

Das Coronavirus stürzt die zweithöchste spanische Fußball-Liga in ein über mehrere Wochen andauerndes Aufstiegschaos. Etwas überraschend klärt sich die Sache sportlich. Und angesichts des Spielverlaufs darf man sagen: Das Drama endet standesgemäß.

Der wegen zahlreicher Corona-Infektionen in die Schlagzeilen geratene spanische Zweitligist CF Fuenlabrada hat die Aufstiegs-Playoffs auf dramatische Art und Weise verpasst. Der Fußball-Klub aus der Nähe von Madrid unterlag am Freitagabend durch einen Treffer in der fünften Minute der Nachspielzeit mit 1:2 (1:0) bei RC Deportivo La Coruña. Ein Remis gegen das bereits abgestiegene Team hätte Fuenlabrada genügt, um Elche zu überholen und den letzten Platz in den Playoffs zur Primera División zu erreichen. Damit gehen chaotische Wochen doch noch mit einer sportlichen Entscheidung zu Ende.

Am 20. Juli war das Team von Madrid trotz erster Corona-Fälle zu dem Spiel in die Stadt A Coruña im Nordwesten Spaniens geflogen, wenige Minuten vor dem Anpfiff wurde das Spiel doch noch abgesagt. 28 Spieler oder Teammitglieder waren schließlich positiv getestet worden, einer kam ins Krankenhaus, wie der Klub mitteilte. Daraufhin ermittelte die Staatsanwaltschaft wegen einer möglichen Straftat gegen die öffentliche Gesundheit, die oberste Sportbehörde CSD wollte sogar einen erzwungenen Abstieg des Klubs nicht völlig ausschließen. Den Vorwurf, die öffentliche Gesundheit vorsätzlich gefährdet zu haben, wies der Klub zurück.

Von wegen "großzügige Reaktion"

Der spanische Verband hatte erst Anfang der vergangenen Woche entschieden, dass die Partie gegen La Coruña überhaupt stattfinden kann. Zuvor hatte die Liga festgelegt, dass das abgesagte Spiel nicht nachgeholt wird. La Liga lobte damals die "großzügige" Reaktion des Klubs, der die Entscheidung akzeptiert habe. "Der Verzicht auf die Möglichkeit, um den Aufstieg zu kämpfen, stellt ein großes Opfer für den Klub dar und bedeutet für seine Spieler die Aufgabe all dessen, was sie mit großer Anstrengung und Arbeit erreicht hatten", betonte La Liga.

Fuenlabrada waren schwere Verstöße gegen das Hygienekonzept vorgeworfen worden, aufgrund derer der Verband das Team aus dem Aufstiegsrennen nehmen wollte. Dagegen ging der Klub vor Gericht aber doch noch erfolgreich vor. Der Verband musste das Spiel neu ansetzen: Zunächst für den vergangenen Mittwoch, schließlich ging es am Freitagabend doch noch über die Bühne. Das unabhängig vom Ausgang des Spiels abgestiegene "Depor" hatte zwischenzeitlich angekündigt, sein Mitwirken zu verweigern.

Pech für Fuenlabrada: Der ehemalige spanische Meister trat doch noch an und konterte den frühen Rückstand durch Pathé Ciss mit zwei späten Toren von Claudio Beauvue: Zunächst traf der Franzose in der 84. Minute zum Ausgleich, der Fuenlabrada immer noch zum Einzug in die Aufstiegs-Playoffs gereicht hätte. In der Nachspielzeit aber verwandelte der Franzose dann einen Strafstoß zum Endstand (90.+5). Fuenlabrada nahm sich mit der Niederlage schließlich doch noch selbst aus dem Aufstiegsrennen.

Quelle: ntv.de, ter/dpa

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