"Raus aus dem Rampenlicht" Spektakuläre Wende: Lionel Messi wechselt zu Inter Miami
07.06.2023, 21:18 Uhr
Lionel Messi setzt seine Karriere in den USA fort.
(Foto: Christophe Simon/3p-afp/dpa)
Sensationelles Ende im Ringen um die Zukunft von Superstar Lionel Messi: Der argentinische Weltmeister setzt seine Karriere bei Inter Miami in den USA fort, dem Klub von David Beckham. Al-Hilal aus Saudi-Arabien geht leer aus. Die Gründe sind mannigfaltig.
Fußball-Superstar Lionel Messi schließt sich nach seinem Abschied vom französischen Meister Paris Saint-Germain dem amerikanischen Verein Inter Miami in der Major League Soccer an. Die Ikone des FC Barcelona wechselt damit zum ersten Mal zu einem Klub außerhalb Europas und lehnt auch ein extrem lukratives Angebot des saudi-arabischen Vereins Al-Hilal ab. Der Vertrag des Argentiniers in Miami beinhaltet die Zusammenarbeit mit Marken wie Adidas und Apple, wie die britische BBC berichtet. Der US-Klub gehört einer Investorengruppe um den ehemaligen englischen Nationalspieler David Beckham.
"Die Entscheidung ist gefallen", sagte der 35-Jährige: "Ich werde nicht mehr nach Barcelona zurückkehren, ich gehe zu Inter Miami." "Es ist noch nicht zu 100 Prozent geklärt, wir müssen noch ein paar Dinge regeln", sagte Messi, "aber wir haben uns für diesen Pfad entschieden." Er führt ihn wohl noch einmal zum ganz großen Geld, insgesamt 200 Millionen Euro soll Messi in Florida verdienen: 50 Millionen pro Jahr für vier Spielzeiten, das berichtete die Zeitung "Sport" zuletzt. "Ich wollte selbst eine Entscheidung treffen, und ich habe auch mehr Ruhe gesucht", sagte er: "Wenn Barcelona nicht funktioniert, dann wollte ich Europa verlassen, raus aus dem Rampenlicht, mehr an meine Familie denken."
Der 35-jährige Messi soll nach dem Abgang von PSG mit einem Verbleib in einer der europäischen Topligen geliebäugelt haben. Auch eine Rückkehr zum FC Barcelona stand im Raum. Diese heizte Messis Vater und Berater Jorge zuletzt an. Er selbst würde "es lieben", wenn sein Sohn zu den Katalanen zurückkehren würde, sagte Jorge Messi. Doch der FC Barcelona kämpft mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten, und die Beschränkungen des Financial Fair Play, die in der nächsten Saison in La Liga gelten werden, zögerten die geplante Rückhol-Aktion hinaus. Messi wollte nicht warten, schließlich hatte er schlechte Erfahrungen vor zwei Jahren gemacht, als er dachte, er würde bei Barça verlängern, bevor er nach Paris wechseln "musste".
Große Marken und mehr sportliche Herausforderung
Am Ende soll keines der Angebote aus Europa dem Kapitän der argentinischen Nationalmannschaft lukrativ genug gewesen sein. Miami bekam letztendlich den Zuschlag gegenüber Al-Hilal, wo Messi in einer Liga zusammen mit Cristiano Ronaldo und Karim Benzema gespielt hätte.
Das saudi-arabische Angebot war finanziell nicht zu überbieten gewesen, aber der US-Lebensstil und die Zusammenarbeit mit großen Marken, die über den Fußball hinausgeht, lockten den Superstar am Ende in die Nähe von Disney World (Orlando). Die sportliche Zukunft wäre in Saudi-Arabien zudem noch weniger interessant gewesen als in den USA. Messi will in einer wettbewerbsfähigen Fußball-Liga spielen, um die nächste Copa América gut bestreiten zu können.
In Miami besitzt Messi bereits ein Haus. Florida ist bekannt für eine große Latino-Community, vielerorts wird Spanisch gesprochen, was ein Vorteil für Messis Frau und Kinder ist, und der Argentinier wird sich, nicht zuletzt wegen seiner fulminanten Leistung beim WM-Triumph in Katar im vergangenen Winter, auf einen großen Rückhalt freuen dürfen. Der neue Star von Inter Miami wurde bereits sieben Mal als bester Spieler der Welt mit dem Ballon d'Or ausgezeichnet und wird nach dem WM-Titel voraussichtlich auch in diesem Jahr wieder die persönliche Auszeichnung gewinnen.
Quelle: ntv.de, dbe