Fußball

Gewalt überschattet CL-Scheitern Stolze Eintracht schimpft über Fans und Behörden

Trotz des Scheiterns im Achtelfinale bewertet Eintracht Frankfurt die Premierensaison in der Königsklasse als Erfolg. Die tollen Fußball-Abende auf der internationalen Bühne will die Eintracht auch in der nächsten Spielzeit wieder erleben. Nur die Fans sorgen mal wieder für negative Schlagzeilen.

Das Aus im Achtelfinale der Champions League konnte Eintracht Frankfurts Trainer Oliver Glasner akzeptieren, die Krawalle der Fans nicht. "Ich verurteile jegliche Form von Gewalt und Kriminalität. Egal, wo und wann das passiert auf der Welt. Deshalb heiße ich das nicht gut", sagte Glasner nach dem 0:3 des Fußball-Bundesligisten beim italienischen Topklub SSC Neapel.

Bei der Rückkehr ins Teamhotel wurden die Eintracht-Profis von einem riesigen Polizei-Aufgebot in Empfang genommen. Erst kurz zuvor hatten die Sicherheitskräfte mit Wasserwerfern neuerliche Ausschreitungen beendet. Wie italienische Medien berichteten, hatten Neapel-Anhänger versucht, zum benachbarten Hotel vorzudringen, in dem einige Hundert Ultras aus Frankfurt abgestiegen waren und sich für die Abreise mit Bussen fertig machten. Die Napoli-Ultras zündeten demnach Feuerwerkskörper und warfen Steine auf die Einsatzkräfte.

Bereits am Mittwochnachmittag hatten sich die Fans beider Teams in der Innenstadt Straßenschlachten mit der Polizei geliefert. "Natürlich haben wir das mitbekommen. Das ist keine Sache, die hierhin gehört. Das können wir nicht gutheißen", kritisierte Frankfurts Sportvorstand Markus Krösche die Vorfälle, die einen unwürdigen Rahmen für das Ende der ersten Champions-League-Saison der Hessen bildeten. Die Spieler kritisierten vor allem erneut die italienischen Behörden, die nach einer juristischen Hängepartie den Ticketverkauf an Personen mit dem Wohnsitz Frankfurt/Main verboten hatten. Neapel habe "sich selbst keinen Gefallen damit getan, unsere Fans auszusperren", sagte Kapitän Sebastian Rode. Djibril Sow sprach von einem "Kindergarten". Natürlich hätten "die Fans sehr gefehlt".

"Einfach eine Nummer zu groß für uns"

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Trotz der klaren Niederlage durch die Tore von Topstürmer Victor Osimhen (45.+2/53. Minute) und Piotr Zielinski (64./Foulelfmeter) zog Glasner eine positive Bilanz der Europa-Reise. Das Aus sei "kein Hals- und Beinbruch", sagte er bei DAZN: "Wir dürfen nicht vergessen, dass wir noch in zwei Wettbewerben dabei sind. Wir müssen uns nicht schämen, dass wir Mitte März aus der Champions League ausgeschieden sind."

Der Tabellenführer der Serie A, gegen den die Hessen das Hinspiel bereits mit 0:2 verloren hatten, sei "einfach eine Nummer zu groß für uns", meinte der Österreicher, der in der Liga mit der SGE weiter auf Europapokal-Kurs liegt und im DFB-Pokal-Viertelfinale steht. Bei der ersten Königsklassen-Teilnahme des Vereins habe das Team "nicht nur die Eintracht, sondern ganz Deutschland gut vertreten". Die Lust auf eine weitere Saison in Europas Eliteklasse war nach dem Ausscheiden groß. "Wer einmal in der Champions League gespielt hat, möchte auch bei dem Niveau bleiben. Das merkt man auch in der Truppe", sagte Nationaltorhüter Kevin Trapp. Und Sow ergänzte, dass es trotz der Niederlage noch immer eine "grandiose Saison" werden könne.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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