"Wie er mich behindert" Strittiges Traumtor empört BVB-Keeper Kobel
19.10.2024, 06:30 Uhr
Kobel fühlte sich in seiner Sicht eingeschränkt.
(Foto: dpa)
Borussia Dortmund müht sich gegen Aufsteiger St. Pauli zum Sieg, die Erleichterung ist groß. Nur Torhüter Gregor Kobel schimpft noch weit nach Abpfiff. Das Gegentor hätte nicht zählen dürfen, beharrt er. Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck widerspricht.
Gregor Kobel war außer sich. "Es gibt keine zwei Meinungen, es ist einfach Abseits", schimpfte der Torhüter von Borussia Dortmund nach dem mühsamen 2:1 (1:0) in der Bundesliga gegen den FC St. Pauli. Doch es war nicht die schwerfällige Leistung des eigenen Teams, die den Schweizer mächtig auf die Palme brachte. Noch lange nach dem Schlusspfiff regte Kobel sich fürchterlich über den zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer auf.
"Es ist ein Paradebeispiel, warum es diese Regel gibt", erklärte Kobel: "Es war ein schöner Schuss, aber man kann ganz genau sehen, wie er sich noch wegduckt, wie er mich behindert. Von daher muss es ganz klar Abseits sein."
Was war passiert? In der 78. Minute schoss St. Paulis Eric Smith aus 25 Metern aufs Tor, der Ball schlug im linken Eck ein. Kobel war machtlos, seiner Meinung nach auch, weil ihm Oladapo Afolayan die Sicht verdeckte. Doch Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck gab den Treffer, schon auf dem Spielfeld reklamierte Kobel gestenreich. "Es geht in solchen Fällen darum, dass dem Torwart die Sicht deutlich genommen werden muss. Das war in dem Fall nicht gegeben", begründete Jöllenbeck bei DAZN seine Entscheidung.
Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl stattete dem Referee daraufhin einen Besuch in der Kabine ab. "Ich war schon beim Schiedsrichter und habe ihm meine Meinung gesagt, wir haben heftig diskutiert", sagte Kehl. Auch für BVB-Trainer Nuri Sahin war es "klares Abseits", aber "jetzt, wo ich gewonnen habe, kann ich entspannt darüber reden".
Und was sagt Afolayan? "Um ehrlich zu sein, ich habe genug vom VAR und Fußball. Entweder es ist Abseits oder nicht. Für mich ist der VAR Unsinn, denn sie treffen ohnehin nicht die richtigen Entscheidungen. Lasst die Schiedsrichter ihren Job machen, sie trainieren ihr ganzes Leben dafür, diese Entscheidungen zu treffen", sagte der Engländer. An Smiths Treffer sei "nichts falsch", sagte Afolayan. Aber: "Wenn sie mir sagen, dass es Abseits ist, dann ist es Abseits. Dann musst du dem vertrauen."
Quelle: ntv.de, ara/sid