Fußball

"Man tritt nicht zurück" Thomas Müller gibt dem DFB ein Versprechen

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Weltmeister, Weltmeisterschaftsdebakel, dabei, nicht dabei: Thomas Müller macht mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft alles mit. Ob im Triumph oder im Desaster, Müller spielt immer. Dabei wird es bleiben. Zumindest, wenn es nach ihm geht.

Thomas Müller ist bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mal wieder mittendrin, anstatt die Bemühungen des DFB-Teams nur aus der Ferne zu verfolgen. Zweimal schien der Bayern-Profi schon ausgemustert, erst nach dem WM-Aus 2018 unter Joachim Löw, später holte dessen Nachfolger Hansi Flick den Bayern-Profi erst wieder zurück, um ihn dann nach dem WM-Desaster von Katar wieder beiseitezustellen.

Nun sitzt Müller auf der USA-Reise des DFB, dessen erste Etappe, das 3:1 gegen den Gastgeber, für so viel gute Laune gesorgt hat, neben dem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann auf dem Podium und spricht mit der Presse. Als prominenter Teil des Kaders, der in weiten Teilen die wichtige Heim-EM im kommenden Jahr zu einem deutschen Fest werden lassen soll. Weg war er nie, nur manchmal schlicht nicht dabei.

"Man tritt nicht zurück"

"Ich habe für mich immer entschieden: Solange ich Profi bin und bei meinem Verein tagtäglich auf dem Platz stehe, stehe ich für die Nationalmannschaft zur Verfügung. Weil man nach meinem Gefühl nicht aus der Nationalmannschaft zurücktritt", versprach der 124-fache Nationalspieler in Philadelphia. Man werde wenn dann "aus sportlichen Gründen nicht nominiert. Jeder Trainer darf natürlich aufstellen, wen er will und nominieren, wen er will. Niemand mit egal wie vielen Länderspielen hat irgendeinen Anspruch darauf, dabei zu sein. Jeder muss sich das über seinen sportlichen Einsatz verdienen. Wenn der Trainer auf mich zurückgreifen möchte, will ich dann auch nicht kneifen. Ich war zuletzt nicht dabei, jetzt bin ich eben wieder dabei."

Flick hatte Müller für die beiden Länderspiele im September für den verletzten Niclas Füllkrug noch hastig nachnominiert. Als der Angreifer gegen Vizeweltmeister Frankreich zur frühen Führung traf, war Flick schon nicht mehr im Amt. "Auf dich greife ich gerne zurück", sagte Nagelsmann nun zum ewigen Müller, der schon 2010 im DFB-Team debütiert hatte, schmunzelnd auf dem Podium. "Deswegen sitzt du ja auch hier."

Gegen die USA durfte Müller, neben dem ebenfalls zurückgekehrten Mats Hummels der letzte verbliebene Weltmeister von 2014 im Kader, gut zehn Minuten mitmischen. An der Rolle als Joker dürfte sich für den 34-Jährigen auch gegen Mexiko in der Nacht (2 Uhr/ ARD und im Liveticker auf ntv.de) nichts ändern. "Wir haben in den letzten eineinhalb Tagen viel über die Startelf diskutiert. Ich habe entschieden, dass ich nicht so viel rotieren möchte, um einen Rhythmus zu kriegen", erläuterte Nagelsmann. "Wir werden nicht fünf neue Spieler auf dem Platz haben." Es gehe ihm - acht Monate und nur eine Handvoll Länderspiele vor dem Start der Europameisterschaft -darum, "dass sich Dinge verfestigen". Außerdem habe er als Trainer "auch die Verantwortung, die richtigen Spieler auf der Bank zu haben, die du in den gewissen Momenten bringen kannst. Die dir was geben, die der Mannschaft was geben." Von Thomas Müller erhofft er sich eben das.

"Gehört zu unserer Historie"

An den kommenden Gegner Mexiko hat Müller bittere Erinnerungen: Im Juni 2018 stand der Münchner als amtierender Weltmeister bei der WM in Russland in der Startelf, als das DFB-Team verdient und letztlich weitgehend chancenlos eben jenen Mexikanern 0:1 unterlag - und wenige Tage später als Titelverteidiger in der Vorrunde ausschied. "Das war sicherlich der Auftakt der Periode, auf die wir in den letzten Monaten und Jahren sehr negativ drauf zurückschauen", sagte der Münchner: "Es gehört zu unserer Historie als Mannschaft, aber auch individuell." Auf die enttäuschende WM in Russland folgte eine schwache Europameisterschaft 2021 und das WM-Desaster von Katar. Weltmeister Müller war immer dabei.

Die Abwärtsspirale verschlang erst den ewigen Bundestrainer Joachim Löw, dann nach nicht mal zwei Jahren dessen Nachfolger Hansi Flick. Mit Julian Nagelsmann, der beim DFB zunächst nur einen Vertrag bis nach der EM unterschrieben hat, soll es nun wieder in ruhigere Gewässer gehen. Nicht ausgeschlossen, dass Thomas Müller auch dann noch da ist, wenn Julian Nagelsmann schon wieder weg ist.

Quelle: ntv.de, ter

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