England-Coach überrascht erneut Thomas Tuchel schwingt die Axt und trifft auch Jude Bellingham
04.10.2025, 09:27 Uhr
Thomas Tuchel macht sein Ding. Egal, was die anderen sagen.
(Foto: Action Images via Reuters)
Fünf WM-Quali-Spiele, fünf Siege. Besser hätten die ersten Pflichtspiele für Thomas Tuchel als Trainer der englischen Nationalmannschaft nicht laufen können. Bereits Mitte Oktober könnte England sich das Ticket für die WM 2026 sichern. Auf dem Weg dahin schreckt Tuchel auch vor großen Namen nicht zurück.
Thomas Tuchel ignoriert auch als Nationaltrainer Englands den Weg des geringsten Widerstands. Der 52-Jährige verzichtet bei den kommenden Länderspielen gegen Wales und in Lettland auf den ehemaligen Dortmunder Jude Bellingham und einige andere große Namen. In England überrascht er damit. "Tuchel, der Axtmann", schreibt die "Daily Mail" und der "Mirror" nennt ihn gar "skrupellos".
Nach Anlaufschwierigkeiten hatten die "Three Lions" in der vergangenen Länderspielpause mit einer 5:0-Gala in Serbien erstmals unter Tuchel überzeugt, dabei jedoch auch bereits den fünften Sieg im fünften WM-Qualifikationsspiel eingefahren. Nach dem Test gegen Wales könnte England sich theoretisch bereits mit einem Sieg in Lettland am 14. Oktober für die WM 2026 in Mexiko, den USA und Kanada qualifizieren. Bei noch drei ausstehenden Spielen haben sie bereits sieben Punkte Vorsprung auf Albanien und acht auf Serbien, die jedoch ein Spiel weniger absolviert haben.
"Wir basteln an unserer besten Mannschaft", erklärte Tuchel seine überraschenden Nominierungen, bei der nicht nur die Personalie Bellingham verblüffte. Auch der mit zwei Toren und zwei Assists formidabel in die Saison gestartete City-Angreifer Foden verpasste wie auch Evertons Jack Grealish den Sprung in den Kader. Auch, weil das Spiel gegen Serbien gezeigt hatte, dass es ohne ihn geht. "Ich weiß, dass unsere letzte Länderspielphase die beste Phase war. Ich kann daher an dem Kader festhalten", sagte Tuchel.
Bellingham mit nur 100 Pflichtspielminuten für Real ...
Tuchel hatte sich im September in seine Mannschaft schockverliebt. Sie war als Team aufgetreten. Eines, das er nicht sofort wieder auseinanderreißen will. "Auch das Verhalten auf der Bank, die Unterstützung von der Bank, die Unterstützung im Training, der Wettbewerb im Kader und der Zusammenhalt ermöglichen den elf Spielern, so zu spielen, wie sie gespielt haben. „Glauben Sie das nicht?", fragte er auf einer Pressekonferenz.
"Ich bin davon felsenfest überzeugt. Ich habe das in Belgrad hinter mir auf der Bank gespürt. Es ist nicht gegen Phil, nicht gegen Jack und nicht gegen Jude. Das könnte man natürlich so drehen, aber so ist das nicht. Es ist für die, die beim letzten Mal dabei waren und diese Leistungen gebracht haben."
Bellingham war nach einer langwierigen Schulterverletzung zuletzt bei der Pleite im Derby gegen Atletico in die Startelf von Real Madrid zurückgekehrt, hatte aber noch lange nicht an seine Bestleistungen anknüpfen können. Insgesamt bringt er es in dieser Spielzeit erst auf 100 Einsatzminuten in insgesamt vier Spielen.
... doch für Tuchel gibt es womöglich einen anderen Grund
Doch Tuchel wollte die fehlende Fitness nicht als Argument für die Nichtnominierung gelten lassen. "Es wäre vielleicht eine andere Ausgangslage gewesen, aber das Resultat hätte dasselbe sein können", sagte Tuchel, der betonte, dass er keine Probleme mit Bellingham habe. "Um das klarzustellen: Wir können mit ihm die gleiche Harmonie und die gleiche Leistung erreichen."
Die spanische Presse freute sich im Namen von Real-Trainer Xabi Alonso über die Nicht-Nominierung. Tuchel mache dem ehemaligen Leverkusener damit eine Freude, schrieb "AS" und für die "Marca" war es ein Geschenk für Real Madrid. Auch Pep Guardiola wollte sich nicht großartig über die Entscheidung gegen seinen Spieler Foden wundern.
Tuchel wisse viel besser, was er für seine Mannschaft brauche, sagte Guardiola am Freitag. "Was ich sagen kann: Wenn Phil so weiterspielt, wird er zurückkehren. Ich freue mich, wenn Spieler zur Nationalmannschaft fahren, aber eins ist sicher: Ich bin noch glücklicher, wenn sie unverletzt zurückkommen." Nicht einmal deswegen müssen Guardiola und Alonso nun zittern. Weil Thomas Tuchel auch als Nationaltrainer unkonventionelle Wege geht.
Quelle: ntv.de, sue