Fußball

Abstriche statt Schweineblut Tönnies bietet DFL Labor für Corona-Tests an

Tönnies bietet seine Hilfe bei Corona-Tests an.

Tönnies bietet seine Hilfe bei Corona-Tests an.

(Foto: imago images/Kirchner-Media)

Als Fleischfabrikant verfügt Schalke-Chef Clemens Tönnies über ein firmeneigenes Labor. Wo sonst Schweineblut analysiert wird, könnten bald Corona-Tests stattfinden. Der Unternehmer macht der DFL ein Angebot, das auch seinem Verein helfen könnte.

Schalke-Aufsichtsratschef und Fleischfabrikant Clemens Tönnies möchte in seinem Firmenlabor künftig Corona-Tests durchführen lassen und hat entsprechende Unterstützung auch der Deutschen Fußball Liga (DFL) angeboten. "Es gab einen Austausch. Die Entscheidung liegt nun bei der DFL", sagte Tönnies der Deutschen Presse-Agentur: "Wenn sie genug Test-Kapazitäten haben, stellen wir unsere anderen zur Verfügung."

Die DFL wollte zu dem Thema auf Anfrage keinen Kommentar abgeben. Zuvor hatte das "Westfalen-Blatt" darüber berichtet. Ein Sprecher von Tönnies' Firma erklärte, man habe "für den Fall, dass ein Kapazitätsengpass in medizinischen Fachlaboren besteht", auch Behörden oder medizinischen Fachlaboren angeboten, die Kapazitäten zu nutzen.

Um die Sicherheit bei den möglicherweise bevorstehenden Geisterspielen zu garantieren, erwägt die DFL, Spieler, Trainer und Mitglieder der Funktions-Teams alle drei Tage mit einem Schnelltest auf Corona zu testen. Bis zum Saisonende würden so wohl etwa 20.000 Tests fällig. Dieser Plan hatte allerdings Kritik auf sich gezogen, da die Tests an anderer Stelle - etwa in Krankenhäusern, Arztpraxen oder Seniorenheimen - besser aufgehoben wären.

Ob die prekäre finanzielle Situation des FC Schalke Tönnies zusätzlich motiviert hat, ist unklar. Vorstand Alexander Jobst hatte bereits vor vier Wochen konstatiert, "es geht um die Existenz". Die Profis verzichten auf 15 Prozent ihres Gehalts, zudem ist Kurzarbeit für Teile des Vereins angemeldet. Zwar wollte Jobst "keine Ängste" schüren, mahnte jedoch: "Die Lage ist sehr ernst und kritisch." Sollte der Profifußball den Betrieb wieder aufnehmen können, würde das die Lage der Königsblauen - und weiterer Klubs der ersten und zweiten Liga - deutlich entspannen.

In seinem Labor seien 180.000 bis 200.000 Tests pro Monat umsetzbar, versicherte Tönnies. In jedem Fall seien dort Corona-Tests an Menschen möglich, auch wenn in seinem Labor sonst Schweineblut untersucht wird. "Das ist kein Problem", sagte Tönnies: "Das System ist dasselbe." Natürlich werde sein Unternehmen dafür aber mit Human-Medizinern zusammenarbeiten. Geld verdienen wolle er damit in dieser Notsituation nicht, erklärte der 63-Jährige.

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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