Fußball

US-Präsident mit GewaltfantasienTrump bedroht WM-Co-Gastgeber Mexiko und richtet sich an (deutsche) Fans

18.11.2025, 08:48 Uhr
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Donald Trump redet mitunter viel, wenn der Tag lang ist. (Foto: REUTERS)

Ob die Fußball-WM in den USA, Kanada und Mexiko ein großes Fest wird, bleibt abzuwarten. US-Präsident Donald Trump spricht einmal mehr Drohungen an einzelne Gastgeberstädte aus und deutet militärische Gewalt gegen Co-Ausrichter Mexiko an.

US-Präsident Donald Trump hat demokratisch regierten Gastgeberstädten für die Fußball-WM 2026 abermals gedroht. "Wenn wir glauben, dass es Anzeichen für Probleme gibt, würde ich Gianni bitten, die Veranstaltung in eine andere Stadt zu verlegen", sagte Trump mit Blick auf angebliche Sicherheitsprobleme in Seattle nach der jüngsten Wahl der Demokratin Katie Wilson zur neuen Bürgermeisterin der Stadt. Schon im September hatte der US-Präsident über eine Verlegung von WM-Spielen spekuliert.

Die USA tragen die WM-Endrunde gemeinsam mit Mexiko und Kanada aus. Im Kampf gegen Drogen schloss Trump auch Angriffe gegen das Nachbarland und Co-Gastgeber Mexiko nicht aus. "Würde ich einen Angriff auf Mexiko starten, um Drogen zu stoppen? Das wäre für mich okay", sagte Trump bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus auf die Frage eines Journalisten. In Mexiko gebe es "einige große Probleme" mit dem Rauschgifthandel.

Bei dem Termin im Oval Office, an dem auch Gianni Infantino teilnahm, richtete sich Trump direkt an den FIFA-Präsidenten. "Gianni, kann ich sagen, dass wir die Veranstaltung an einen Ort verlegen, an dem sie geschätzt wird und sicher ist?", fragte er. Infantino antwortete: Sicherheit sei "die oberste Priorität" für das Turnier. "Das liegt natürlich in der Verantwortung der Regierung, und wir werden das natürlich besprechen. Wir arbeiten zusammen und müssen sicherstellen, dass alle Fans aus dem Ausland ein Fest des Sports erleben können, und zwar mit 100-prozentiger Sicherheit."

Der "FIFA-Pass" soll die Einreise erleichtern

Zu den Austragungsorten der WM-Spiele zählen auch Städte, die als Hochburgen der Demokraten, Trumps politischem Gegner, gelten - darunter Los Angeles, San Francisco sowie Seattle oder Boston. Die republikanische Regierung unter Trump hatte in diesem Jahr Nationalgardisten mehrfach gegen den Willen lokaler und staatlicher Behörden in demokratisch regierte US-Städte entsandt, um laut eigener Aussage gegen Kriminalität und linke Aktivisten vorzugehen.

Der Ticketverkauf für die WM (11. Juni bis 19. Juli 2026) läuft bereits, in Seattle sind beispielsweise sechs Partien geplant. Trump hatte Mitte Oktober erklärt, Infantino würde eine Verlegung von WM-Spielen unterstützen, falls dies notwendig sei. Die FIFA teilte später auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP mit: Sie hoffe, dass alle Gastgeberstädte "bereit" seien.

Auch an Fans, die bereits Tickets erworben haben, wandte sich Trump. Diese sollen bei Terminen für US-Visa bevorzugt behandelt werden. Der US-Präsident gab den sogenannten "FIFA-Pass" bekannt. "Wenn Sie ein Ticket für die WM haben, können Sie bevorzugt einen Termin kriegen, um ihr Visum zu bekommen", sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino. US-Außenminister Marco Rubio sagte: "Unser Rat ist: Wenn Sie ein Ticket haben für eines der Spiele, bewerben Sie sich um einen Termin so schnell wie möglich und warten Sie nicht bis zur letzten Minute. Das Ticket ist kein Visum, es garantiert keinen Einlass in die USA. Aber es garantiert Ihnen einen beschleunigten Termin." Der Überprüfungs-Prozess sei derselbe wie immer. "Der Unterschied ist, dass Sie in der Schlange weiter nach vorne kommen."

Quelle: ntv.de, tsi/sid/dpa

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