Schon ab der Saison 2021/22 UEFA schafft Auswärtstor-Regel ab
24.06.2021, 15:35 Uhr
Neue Regeln für den Kampf um den Henkelpott.
(Foto: dpa)
Schon länger wurde darüber diskutiert, jetzt macht die UEFA ernst: Ab der nächsten Saison gilt die Auswärtstor-Regel nicht mehr. Auf die Champions League, Europa League und Conference League könnten nun mehr Verlängerungen und Elfmeterschießen zukommen.
Die Auswärtstor-Regel in Champions League, Europa League und Conference League ist abgeschafft. Das gab der Verband bei Twitter bekannt. Die Entscheidung traf das UEFA-Exekutivkomitee auf Empfehlung der UEFA-Kommission für Klubwettbewerbe und der UEFA-Kommission für Frauenfußball. Die neue Regel gilt bereits ab der Qualifikation für die Wettbewerbe 2021/22.
Mit der Auswärtstor-Regel wurde der Sieger eines K.-o.-Spiels ermittelt, wenn beide Mannschaften in Hin- und Rückspiel insgesamt die gleiche Anzahl von Toren erzielt hatten. In solchen Fällen galt die Mannschaft, die auswärts die meisten Tore erzielt hatte, als Sieger. Die Regeländerung könnte nun für mehr Verlängerungen und Elfmeterschießen sorgen.
"Die Auswärtstor-Regel ist seit ihrer Einführung im Jahr 1965 fester Bestandteil der UEFA-Wettbewerbe", sagte Verbands-Präsident Aleksander Ceferin: "Die Frage ihrer Abschaffung wurde jedoch in den letzten Jahren bei verschiedenen UEFA-Sitzungen diskutiert. Obwohl es keine Einigkeit in den Ansichten gab, haben viele Trainer, Fans und andere Fußballakteure ihre Fairness infrage gestellt und sich für eine Abschaffung der Regel ausgesprochen."
"Heimvorteil heute nicht mehr so wichtig ist wie früher"
Die Wirkung der Regel laufe ihrem ursprünglichen Zweck zuwider, "da sie Heimmannschaften - insbesondere in den Hinspielen - nun vom Angreifen abhält, weil sie befürchten, ein Gegentor zu kassieren, das ihrem Gegner einen entscheidenden Vorteil verschaffen würde." Kritisiert worden sei laut Ceferin auch, dass es besonders in Verlängerungen zu Ungerechtigkeiten gekommen wäre mit der alten Regel, weil die Heimmannschaft doppelt hatte treffen müssen nach einem Tor der Auswärtsmannschaft.
"Man kann mit Fug und Recht sagen, dass der Heimvorteil heute nicht mehr so wichtig ist wie früher", schloss der UEFA-Präsident sein Statement. Er sprach diesbezüglich unter anderem von europaweit einheitlichen Spielstilen. Deshalb sei es die richtige Entscheidung, dass ein Auswärtstor nicht mehr als ein Heimtor zählen sollte.
Seit der Saison 2009/10 seien die durchschnittlichen Tore pro Spiel in der Champions League laut der UEFA mit einem Gesamtdurchschnitt von 1,92 Treffern für Heimmannschaften und 1,6 für Auswärtsmannschaften sehr konstant geblieben. Da Auswärtstore nun nicht mehr zusätzlich gewichtet werden, sind sie auch kein Kriterium mehr, um zu ermitteln, wer aus der Gruppenphase in die K.o.-Runde einzieht, wenn zwei oder mehr Mannschaften punktgleich sind.
Im deutschen Fußball finden die Relegationsspiele auch nach dem sogenannten Europapokal-System statt. Die UEFA-Regeln sind aber nicht bindend für die Entscheidung über Auf- und Absteiger im nationalen Fußball.
Quelle: ntv.de, dbe