"Sicher kein einfacher Mensch"Waren das die letzten Bundesliga-Minuten von RB-Legende Timo Werner?
In der Schlussphase des Spiels bei Union Berlin versucht RB-Coach Ole Werner alles, um die Wende noch herbeizuführen. Er bringt sogar Timo Werner ins Spiel. Für den Stürmer könnten es die letzten Minuten in der Bundesliga gewesen sein.
RB Leipzig beklagt derzeit viele Verletzte. Deswegen kehrte Klub-Legende Timo Werner für das Spiel bei Union Berlin in den Kader zurück und bekam in dieser Saison zum zweiten Mal Spielminuten. In der 89. Minute wurde der Stürmer eingewechselt, sein Team lag 1:2 hinten. Doch die Wende gelang nicht mehr. In den fünf Minuten bis zum Abpfiff blieb Werner ohne Ballkontakt.
Womöglich waren die kurzen Momente in der Alten Försterei die letzten des Stürmers in der Bundesliga. Bei RB hat er eigentlich schon seit Saisonbeginn keine Zukunft. Ein Wechsel in die amerikanische MLS im Winter scheint wahrscheinlich. Champion Inter Miami galt zuletzt als möglicher neuer Arbeitgeber. Dort würde der mittlerweile 29-Jährige an der Seite von Lionel Messi stürmen können.
Dass die Zusammenarbeit mit Werner nicht immer einfach ist, verriet zuletzt Red-Bull-Chef Oliver Mintzlaff bei einer Veranstaltung der "Leipziger Volkszeitung". Werner sei "sicherlich kein einfacher Mensch, zweifelsohne kein einfacher Charakter, aber ein extrem feiner Kerl, dem wir sehr, sehr viel zu verdanken haben. Jeder Trainer hatte seine Probleme mit Timo Werner, ob Ralf Rangnick oder Julian Nagelsmann, aber alle haben ihn aufgestellt." Unter Trainer Ole Werner gilt das nicht mehr, deswegen will RB den Topverdiener auch gerne schnell von der Gehaltsliste bekommen. Angeblich rund zehn Millionen Euro soll er pro Jahr verdienen.
Mintzlaff hatte vor der Saison die Hoffnung, dass Werner nochmal eine Rolle spielen könnte, aber diese Hoffnung wurde schnell zerschlagen. "Ich hätte schon gedacht, dass es eine Möglichkeit gegeben hätte, ihm vielleicht ein paar Minuten zu geben, zumal er eine ordentliche Vorbereitung hingelegt hat. Aber das entscheidet der Trainer, das entscheidet die Performance."
Bei den Fans genießt Werner aufgrund längst vergangener Heldentaten nach wie vor Kultstatus. Als er Ende September, nach knapp zwei Jahren mal wieder für RB in der Bundesliga auflief (er war zuvor nach England verliehen), wurde Werner groß gefeiert. Gegen den VfL Wolfsburg kam er ebenfalls zu einem Mini-Einsatz. In insgesamt nun 215 Pflichtspielen für RB schoss Werner bislang 113 Tore. Ob noch ein weiteres hinzukommt? Nächste Woche verabschiedet sich RB Leipzig im Topspiel der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen in die Winterpause. Dass Werner danach noch Mitglied der Bullen-Familie ist, scheint ausgeschlossen. RB soll offenbar sogar bereit sein, den ehemaligen Nationalspieler, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, ohne Ablöse ziehen zu lassen.