Schalkes Manager ist überrascht Weinzierl macht Abschied vom FCA offiziell
24.05.2016, 17:05 Uhr
Laut eigener Aussage hat Markus Weinzierl mit dem FC Augsburg alles erreicht, was man zusammen erreichen könne.
(Foto: dpa)
"Wir haben alles erreicht": Für Markus Weinzierl ist die Trennung vom Fußball-Bundesligisten FC Augsburg beschlossene Sache. Erstmals spricht der 41-Jährige über seine Zukunft - und überrascht damit allen voran den FC Schalke 04. "Wir sind noch nicht klar."
Der erwartete Wechsel zu Schalke 04 ist noch immer nicht offiziell, jetzt aber ist Markus Weinzierl einfach mal vorgeprescht. Der 41 Jahre alte Trainer hat seinen Abschied vom FC Augsburg verkündet und zugleich über die Herausforderung bei den Königsblauen geredet. Eine Trennung sei "die richtige Entscheidung für beide Seiten", sagte er der Wochenzeitung "Die Zeit". "Wir haben alles erreicht, was wir zusammen erreichen konnten, jetzt muss einer mit neuen Ideen und neuen Visionen übernehmen." Weinzierl gilt als Wunschkandidat des neuen Schalker Managers Christian Heidel. Er soll noch in dieser Woche bei seinem neuen Verein vorgestellt werden.
Beim FC Augsburg, wo er den Posten des Trainers 2012 übernommen hatte, besitzt er aber noch einen Vertrag bis 2019. Es gilt als ein offenes Geheimnis, dass Manager Stefan Reuter deshalb noch über eine Ablöse für Weinzierl verhandelt. Sie soll dem Vernehmen nach bei fünf Millionen Euro liegen. Heidel reagierte auf die Aussagen von Weinzierl überrascht. "Nein, wir sind noch nicht klar", sagte er "Sport Bild". "Wenn wir klar wären, dann hätten wir es bekannt gegeben." Weinzierl ist gedanklich schon weiter. Er widersprach daher Vermutungen, dass ihn die Aufgabe bei Schalke 04 überfordern könnte. "Was würden Sie denn an meiner Stelle machen? Soll ich kneifen, weil ich möglicherweise scheitern könnte?", sagte er. "Ich weiß, dass das nicht einfach wird. Aber was habe ich denn zu verlieren? Wenn es schiefgeht, dann bin ich einer von vielen, die es nicht geschafft haben." Aber: "Es wird nicht schiefgehen. Weil ich mich lange darauf vorbereitet habe."
Dass er beim FC Augsburg keine Zukunft mehr habe, das sei ihm bereits in den ersten drei Monaten der vergangenen Saison klar geworden. Er hatte den FC Augsburg zuvor auf den fünften Rang und in die Europaliga geführt, "in der Liga befanden wir uns jedoch im freien Fall". Die Vorstellungen darüber, wie die Krise zu meistern sei, sei danach auseinandergegangen. Im Januar habe er deshalb der Vereinsführung mitgeteilt, dass er gehen wolle. Um Weinzierl sollen neben Schalke und RB Leipzig auch Borussia Mönchengladbach geworben haben. Die Fülle der Anfragen ehre ihn, sagte er nun, aber manchmal habe er sich gefragt: "Worum geht es eigentlich? Um meinen Namen oder meine Philosophie als Trainer?" Unklar ist nach wie vor, wer Nachfolger von Weinzierl werden könnte. Im Gespräch ist weiter Dirk Schuster von Darmstadt 98, auch Thorsten Fink von Austria Wien soll ein Kandidat sein.
Quelle: ntv.de, jgu/sid