Messerangriff, Tritte gegen Kopf Welle der Gewalt sorgt für Spielabsagen in Bremen
08.03.2024, 18:40 Uhr
Im Amateur-Fußball kommt es immer wieder zu schlimmen Szenen mit Gewalt, der Bremer Fußball-Verband greift nun durch.
(Foto: IMAGO/Klumpen Sportfoto)
Immer wieder die hässliche Fratze der Gewalt: Weil es in Bremen bei Fußball-Spielen zu einer "hohen Anzahl" an Gewalt-, Hass- und Diskriminierungsvorfällen kommt, sagt der Bremer Fußball-Verband kurzerhand alle Amateur-Partien für das Wochenende ab. Ein "trauriger Höhepunkt" sei erreicht.
Am Samstag (18.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf ntv.de), 294 Tage nach seinem letzten Auftritt für Werder, spielt Niclas Füllkrug wieder in jenem Weserstadion, in dem sie ihn weiterhin verehren. Mit Borussia Dortmund ist er in Bremen zu Gast und für beide Seiten wird es äußerst emotional, schließlich haben sowohl Werder als auch Füllkrug einander viel zu verdanken. Andernorts in der Hansestadt wird an diesem Wochenende jedoch kein Fußball gespielt - und das hat einen weitaus weniger schönen Hintergrund.
Der Bremer Fußball-Verband (BFV) hat aufgrund einer zuletzt "hohen Anzahl" an Gewalt-, Hass- und Diskriminierungsvorfällen in seinen Spielklassen alle Punkt-, Pokal- und Freundschaftsspiele in seiner Zuständigkeit für das kommende Wochenende abgesagt. Das teilte der Verband mit. Demnach habe der BFV-Vorstand die Entscheidung für das Spielverbot am Donnerstagabend auf einer außerordentlichen Sitzung getroffen.
Rudelbildung mit Messer
Allein am vergangenen Wochenende sei es zu mehreren Vorfällen gekommen, die dem Verband gemeldet wurden. So habe es beispielsweise nach einem Herrenspiel eine Rudelbildung gegeben, "in deren Verlauf es unter anderem zu Tritten gegen den Kopf und zum Ziehen eines Messers kam", schrieb der BFV in einem Statement.
"Am vergangenen Wochenende wurde ein neuer, trauriger Höhepunkt bei der Qualität der Vorfälle auf unseren Sportplätzen erreicht. Wir sind nicht bereit, diesen Zustand weiter hinzunehmen", wird BFV-Präsident Patrick von Haacke zitiert: "Mit diesem spielfreien Wochenende hoffen wir, noch stärker für das Thema sensibilisieren zu können, damit Gewalt und Diskriminierung von niemandem im Sport geduldet, sondern klar ausgegrenzt werden." Überregionale Spiele, wie das von Werder gegen den BVB mit Füllkrug, seien von der Maßnahme nicht betroffen, teilte der Verband mit.
Quelle: ntv.de, dbe/sid