Fußball

DFB-Pokal-Triumph gegen Bayern Wolfsburgs Frauen leben ihren Triple-Traum

Die Wolfsburgerinnen, hier mit Ewa Pajor, verteidigiten ihren DFB-Pokaltitel gegen den FC Bayern, hier mit Verena Faißt, erst in der Verlängerung.

Die Wolfsburgerinnen, hier mit Ewa Pajor, verteidigiten ihren DFB-Pokaltitel gegen den FC Bayern, hier mit Verena Faißt, erst in der Verlängerung.

(Foto: imago/HMB-Media)

Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg gewinnen zum fünften Mal den DFB-Pokal. Der deutsche Meister sichert sich im Endspiel gegen Bayern München im Elfmeterschießen das Double. Gegen Olympique Lyon soll die Saison nun vollends veredelt werden.

Die Spielerinnen des VfL Wolfsburg herzten immer wieder Almuth Schult und Caroline Hansen, dann hüpften und tanzten sie zu den Klängen von Viva Colonia wild im Kreis: Auf der Jagd nach dem zweiten Triple der Vereinsgeschichte hat der frischgebackene Frauenfußball-Meister den DFB-Pokal durch ein 3:2 im Elfmeterschießen gegen Bayern München erfolgreich verteidigt. Danach herrschten bei Nationaltorhüterin Schult und Co. riesige Freude und große Erleichterung.

Um 18.01 Uhr reckte Spielführerin Nilla Fischer den Pokal im Kölner Konfettiregen in die Höhe, ihre Mitspielerinnen skandierten immer wieder "Doublesieger, Doublesieger". Schult, die nach 120 Minuten ohne Tore zwei Elfmeter parierte, war überglücklich. "Ich hatte heute einen guten Tag. Ich bin froh, dass wir heute das notwendige Glück hatten", sagte Schult in der ARD: "Im Elfmeterschießen ist es ein Glücksspiel, eine Mischung aus Spekulation und Vorahnung." Caroline Hansen sorgte in einer spannenden, aber keinesfalls hochklassigen Partie mit dem letzten Elfmeter für den vierten Wolfsburger Cupsieg in Folge, den fünften insgesamt.

Schon am Donnerstag bestreiten die Wölfinnen das Champions-League-Finale gegen das Starensemble von Titelverteidiger Olympique Lyon in Kiew. Während die Wolfsburgerinnen ausgelassen feierten, flossen bei den Verliererinnen die Tränen. "Das ist ein bitterer Moment. Wir haben auf das Tor gedrückt. Im Elfmeterschießen war es unglücklich. So eklig ist Fußball", sagte Nationalspielerin Simone Laudehr. Bayern-Torfrau Manuela Zinsberger hielt ebenfalls zwei Elfmeter, doch die Münchnerin Kristin Demann schoss ihren Versuch an die Latte.

Die Bayern nehmen zuerst Fahrt auf

17.692 Zuschauer sahen bei der neunten Final-Auflage in Köln eine überwiegend ausgeglichene Partie, die mit einer von Taktik geprägten Abtastphase begann. Beiden Teams war der große Respekt gegenüber dem jeweils mit Nationalspielerinnen nur so gespickten Gegner anzumerken. Ein von DFB-Torhüterin Schult abgewehrter Schuss von Bayerns Schwedin Fridolina Rolfö bildete die erste Torchance (14.). Danach nahm das Spiel allerdings Fahrt auf, zunächst mit Vorteilen für den Herausforderer aus München. Beim Gestocher nach einer Ecke klärte Schult in höchster Not gegen die aufgerückte Carina Wenninger (18.), beim Gegenangriff parierte Zinsberger gegen die davongesprintete Hansen. Nur zwei Minuten später lenkte Schult einen satten Distanzschuss von Nicole Rolser (21.) mit den Fingerspitzen über die Latte.

Ohne die am Oberschenkel verletzte Alexandra Popp, die noch auf eine rechtzeitige Genesung bis zum Königsklassen-Endspiel hofft, bekamen die Wolfsburgerinnen in dieser Phase erstaunlich wenig Zugriff auf das Spiel. Die Bayern erschwerten den VfL-Spielaufbau aber auch mit hoher Laufbereitschaft und gutem Zweikampfverhalten. Kurz vor der Pause jedoch hatte die Polin Ewa Pajor (43.) nach einem Aussetzer von Münchens Kapitänin Melanie Behringer die große Chance zur Führung für den Meister. Doch mit einer weiteren starken Parade verhinderte Österreichs Nationaltorhüterin Zinsberger den Rückstand erneut.

Nach dem Seitenwechsel kamen beide Teams in unveränderter Formation aus der Kabine. Gegen das mitunter robuste Pressing der Münchnerinnen, die in der Liga als Tabellenzweiter die erneute Champions-League-Qualifikation im Visier haben, tat sich Wolfsburg weiterhin schwer. Im letzten Drittel fehlte zudem die Präzision. Vor den Augen von Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch und der zukünftigen Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg blieben zwingende Torchancen im zweiten Durchgang und in der Verlängerung allerdings Mangelware. Die Entscheidung fiel im ersten Elfmeterschießen in einem Frauen-Endspiel seit 2007 - mit dem besseren Ende für Wolfsburg.

Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid

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