Heimeligkeit in Fußball-Stadien Zehntausende singen Weihnachtslieder
23.12.2016, 21:38 Uhr
Volles Stadion und kein Ball rollt - die Köpenicker lieben ihren FC Union.
(Foto: imago/Nordphoto)
Für die Fans des Zweitligisten Union Berlin ist das Weihnachtssingen eines der Highlights des Jahres – auch wenn dabei kein Fußball gespielt wird. Auch im Westen der Republik greifen Zehntausende Fans die Tradition auf.
Weihnachtsstimmung und Nachdenklichkeit in Berlin und Köln: Vier Tage nach dem Terroranschlag in der Hauptstadt haben sich Fans des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union zum traditionellen Weihnachtssingen getroffen. Das Stadion An der Alten Försterei war einen Tag vor Heiligabend mit 28.500 Besuchern bis auf den letzten Platz gefüllt. Einige hundert Kilometer weiter westlich sangen 40.000 stimmgewaltige Kölner im Stadion des Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln ebenfalls gemeinsam Weihnachtslieder.
Nachdem das Flutlicht um 19.06 Uhr erloschen war, ertönte in Berlin bei Kerzenschein die Hymne des Vereins. Zu Beginn der 14. Auflage des Weihnachtsingens von "Eisern Union" wurde der Opfer des Anschlages auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz mit einer Schweigeminute gedacht.
Peter Müller, der seit 2004 als Pfarrer im Ruhestand fester Bestandteil des traditionellen Fan-Treffens ist, ging in seiner Weihnachtsgeschichte auch auf die tragischen Vorfälle ein. "Es tut gut, dass wir uns hier friedlich begegnen", sagte er, hielt ein Plädoyer "gegen Hass und Terror" und wünschte den Verletzten "schnelle Genesung".
Die Berliner Veranstaltung, die in anderen Fußball-Stadien längst Nachahmer gefunden hat, war seit Wochen ausverkauft. 2003 bei der halblegalen Premiere hatten sich 89 Unioner eingefunden. In Köln waren beim zum zweiten Mal ausgetragenen festlichen Singen unter dem Motto "Loss mer Weihnachtsleeder singe" bekannte Musiker wie "BAP"-Frontmann Wolfgang Niedecken, Mitglieder der "Höhner" und der "Black Fööss" mit von der Partie.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa