Fußball

Was wird jetzt aus Mathys Tel? "Zickzack-Weg" des FC Bayern verärgert Matthäus

Matthäus spart nicht mit Kritik am FC Bayern.

Matthäus spart nicht mit Kritik am FC Bayern.

(Foto: IMAGO/Gonzales Photo)

Laut Uli Hoeneß will der FC Bayern junge Spieler entwickeln, jetzt aber geben die Münchner den 19-jährigen Mathys Tel nach England ab. Für Lothar Matthäus ein Sinnbild der mangelnden Klarheit beim Rekordmeister.

Lothar Matthäus hat den FC Bayern München für seinen Umgang mit dem zu Tottenham Hotspur gewechselten Mathys Tel kritisiert. "Die Personalie Tel war für mich seit zwei Jahren eine Art Missverständnis", schrieb der Rekordnationalspieler und frühere Fußballprofi in seiner Sky-Kolumne. Um den 19-Jährigen hatte es tagelang einen Transferpoker gegeben. Erst in der Nacht bestätigten die Bayern und Tottenham den Wechsel des Offensivjuwels. Der Franzose geht zunächst auf Leihbasis bis zum Saisonende nach London, allerdings besitzt der Premier-League-Klub eine Kaufoption, die bei rund 55 Millionen Euro liegen soll.

"Uli Hoeneß hat gesagt, dass man junge Spieler entwickeln will, aber dann hätte man den einen oder anderen Spieler auf den Tel-Positionen verkaufen müssen", so Matthäus. Tel sei "meistens nur das fünfte Rad am Wagen und deswegen total verunsichert" gewesen: "Es gibt keine Klarheit, keine klaren Ansagen. Erst wollte man ihn verkaufen, dann will man ihn ausleihen. Das ist der Zickzack-Weg."

Der Teenager hatte den Wunsch geäußert, im Winter wechseln zu können, um mehr Spielpraxis zu sammeln. Am Sonntag hieß es noch, dass sich der Spieler und Manchester United einig seien. Wenig später wurde dann eine Übereinkunft zwischen Man United und den Münchnern dementiert. Allerdings hatte es zuletzt ohnehin so ausgesehen, als würde der Franzose nicht wechseln. "Die Tendenz ist, dass er bleibt", sagte Sportdirektor Christoph Freund nach dem 4:3 (2:0) gegen Holstein Kiel am Samstag: "Es prasselt viel auf ihn ein, wenn Mathys bei Bayern bleibt, ist es gut." Jetzt doch der Wechsel nach London.

Tel war 2022 für 20 Millionen Euro von Stade Rennes nach München gewechselt und absolvierte 83 Pflichtspiele für den FC Bayern, in denen ihm 16 Tore gelangen. In der laufenden Saison war er aber meist nur noch Bankdrücker, kam in nur acht Bundesliga-Partien zum Einsatz und stand nur zweimal in der Startelf. In der Champions League wurde er zweimal ein- und und einmal ausgewechselt und auch bei den drei Einsätzen im DFB-Pokal stand er nie die kompletten 90 Minuten auf dem Feld. Ein Tor erzielte er nicht, legte nur beim 5:0 gegen Hoffenheim das zwischenzeitliche 4:0 für Leroy Sané auf.

Der Stürmer sei in seiner Anfangszeit beim deutschen Rekordmeister gehypt worden und habe unter Trainer Thomas Tuchel zunächst auch seine Klasse gezeigt, schrieb Matthäus. "Aber er hatte danach nicht mehr die Chance, sich zu beweisen." Der FCB hätte Tel früher verleihen, verkaufen, einen neuen Stürmer holen oder Eric Maxim Choupo-Moting als zweiten Angreifer behalten müssen, denn als Ersatz für Starstürmer Harry Kane habe man ihm keinen Gefallen getan, so Matthäus: "Bayern hat keinen Backup für Harry Kane, nicht Tel, nicht Thomas Müller oder sonst jemand. Das sind alles Sachen, die man hätte anders lösen können."

Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid

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