Redelings Nachspielzeit

Tore und Spektakel satt Herrlich verrückte Bundesliga begeistert Fans

Patrik Schick ist Teil des  wunderbaren Bundesliga-Spektakels.

Patrik Schick ist Teil des wunderbaren Bundesliga-Spektakels.

(Foto: imago images/Team 2)

Eine Sache kann man der Bundesliga momentan nun wirklich nicht vorwerfen: Sie ist wahrhaft nicht langweilig! Was am Wochenende auf den neun Erstliga-Plätzen der Republik geboten wurde, hatte hohen Unterhaltungswert. Tore, Rekorde und viele hitzige Situationen satt.

7:1, 0:6, 3:2 und 2:3. Das vergangene Bundesliga-Wochenende hatte Tore satt zu bieten. Insgesamt fielen 41 Treffer in den neun Partien. Sagenhafte 4,5 im Durchschnitt pro Spiel. In der größten Tor-Dürre-Saison, der Spielzeit 1989/90, waren es gerade einmal knapp 2,6 Treffer pro Begegnung. Da hatte die Bundesliga am Wochenende deutlich mehr zu bieten. Und neben dem Tore-Reigen gab es zudem einige Rekorde, viele hitzige Situationen und so manche Kuriosität zu bestaunen. Kurzum: So macht Fußball auch an trüben Wintertagen Spaß!

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Wer am Sonntagabend zu spät in die Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und dem SC Freiburg reinschaltete, rieb sich die Augen. Das 0:5 nach 25 Minuten oben am Bildschirmrand konnte doch wohl nur ein technischer Fehler sein, musste der geneigte Fußball-Fan glauben. Genau das dachte sich wohl auch DAZN-Kommentator Marco Hagemann, als er die später dazu gestoßenen Zuschauer mit ruhiger Stimme aufklärte, dass das alles so schon seine Richtigkeit habe. Der Unglaube saß trotz dieser Worte weiterhin tief. Denn nicht nur der Sportdirektor der Borussia, Max Eberl, stellte sich wohl die Frage aller Fragen dieses Tages: "Was für eine Scheiße passiert hier gerade?"

Faszinierendes Theater im Borussia-Park

Und dennoch bzw. gerade deshalb kann man mit einer Nacht Schlaf dazwischen begeistert feststellen: Diese erste Halbzeit von Mönchengladbach ist nicht nur bereits in die Geschichte des deutschen Fußballs eingegangen - sie bot darüber hinaus auch ein imponierendes und so selten erlebtes Schauspiel. Denn die regelmäßigen Kameraschwenks auf die Bank der Fohlen-Elf präsentierten Gesichter aus der faszinierenden Welt des Theaters. An der Mimik der Spieler und Offiziellen war das komplette Leid dieses sportlich so grausamen Nachmittags für die Gladbacher abzulesen. Die historische Niederlage der Borussia hatte etwas von einem Autounfall: Man sollte besser nicht hinsehen, kann den Kopf aber dennoch nicht abwenden.

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Die sechs Treffer in Mönchengladbach wurden an diesem Wochenende noch von den acht Toren in Leverkusen übertroffen. Die Bayer-Elf hatte sich gegen Greuther Fürth mal wieder in einen Rausch gespielt - und dabei einen bemitleidenswerten Gegner mit einem Tipp-Kick-Ergebnis nach Hause geschickt. Das sportliche Drama um die Franken nimmt mittlerweile groteske Ausmaße an.

Oh, Du wunderbare Bundesliga

Nur ein kümmerlicher Punkt und ein Torverhältnis von minus 34 nach vierzehn Partien lassen fast schon keine fairen Vergleiche zu Tasmania Berlin mehr zu. Und doch ist die Situation von Fürth so, wie sie der Berliner Alt-Internationale, Horst Szymaniak, vor über 55 Jahren mit viel Witz und Sarkasmus in der Stimme beschrieb, als er gefragt wurde, wie sich das alles als abgeschlagener Tabellenletzter so anfühlen würde: "Alles wunderbar. Wir peitschen doch die gesamte Bundesliga vor uns her!"

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Doch neben den vielen Toren gab es zudem auch viele kleine und große Geschichten, die für Aufsehen sorgten. Ob es die Trainerentlassung von Jesse Marsch in Leipzig war, der Trainereinstand von Tayfun Korkut bei der Hertha in Stuttgart oder natürlich das Spitzenspiel zwischen dem BVB und den Bayern am Samstagabend - im Augenblick bietet die Bundesliga ein Füllhorn von spannenden Schlagzeilen und Storys.

Und das ist auch gut so. Denn das bunte Spektakel auf dem grünen Rasen sorgt für etwas Kurzweil in diesen trüben Wintertagen, in denen die Zeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang immer kürzer wird. Das helle Scheinwerferlicht auf den Fußball am Wochenende kann deshalb gerne noch etwas länger so aufsehenerregend und unterhaltsam wie im Augenblick auf die herrlich-verrückte Bundesliga fallen.

Quelle: ntv.de

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