Zwei wieder fit, viele neu erkältet DFB-Septett "irgendwie leicht grippeerkrankt"
02.07.2014, 20:28 Uhr
Mats Hummels nahm schon wieder am DFB-Training teil.
(Foto: dpa)
Vor dem WM-Klassiker gegen Frankreich melden sich die DFB-Kicker Mats Hummels und Lukas Podolski ebenso fit wie der krampfgeplagte Bastian Schweinsteiger. Allerdings sollen gleich sieben Spieler erkältet sein, warnt Bundestrainer Löw, betont aber: "Ich will es nicht dramatisieren." Leichte Verwirrung gibt es zudem um Kapitän Philipp Lahm.
Entwarnung und kollektive Erkältung im DFB-Team: Im WM-Viertelfinale gegen Frankreich kann Fußball-Bundestrainer Joachim Löw wieder auf Mats Hummels und Lukas Podolski zurückgreifen. Der Dortmunder Abwehrspieler Hummels hat seinen fiebrigen Infekt auskuriert. Podolski vom FC Arsenal ist nach einer Zerrung im Oberschenkel wieder einsatzfähig. Beide könnten damit am Freitag (18 Uhr/im Liveticker bei n-tv.de) in Rio de Janeiro auflaufen.
Völlig entspannt dürfte Löw trotzdem nicht sein. "Sieben Spieler sind irgendwie leicht grippeerkrankt", sagte Löw im ARD-Hörfunk und sprach von "Halsweh". Dies sei auf Faktoren wie Klimaanlagen, Reisestrapazen und unterschiedliche Temperaturen zurückzuführen. Er hoffe, "dass es bei allen jetzt gutgeht." Löw betonte zwar: "Es ist nicht so schlimm im Moment. Ich will es nicht dramatisieren." Er wies aber auch darauf hin: "Bei Mats Hummels hat es sich am zweiten Tag zum Negativen entwickelt. Das hoffe ich jetzt nicht."
Hummels selbst gab am Vormittag wieder grünes Licht und twitterte: "So gut wie wieder hergestellt". Später nahm er genauso wie Podolski auch am Training der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in Santo André mit Fußballtennis und einigen Läufen teil. Im umkämpften Achtelfinale gegen Algerien (2:1 n.V.) hatten beide passen müssen. Auch Bastian Schweinsteiger, der gegen Algerien in der Verlängerung mit Krämpfen ausgewechselt werden musste, sei wieder fit. Das berichtete Torwarttrainer Andreas Köpke.
Er zerstreute damit auch Bedenken, dass der Einsatz von DFB-Toptorjäger Thomas Müller gegen Frankreich akut gefährdet sein könnte. Am Dienstag waren Meldungen kursiert, wonach sich der in Brasilien bereits viermal erfolgreiche Müller ebenfalls einen grippalen Infekt eingefangen habe und auszufallen drohe. Laut Löw gehört er nicht zu den sieben Spielern, die aktuell erkältet seien. Er habe aber vor dem Algerien-Spiel über leichte Halsschmerzen geklagt.
Kramer schüttelt es
Beim letzten leichten Training vor der Abreise nach Rio fehlte laut Köpke nur Christoph Kramer, der gegen Algerien sein WM-Debüt gefeiert hatte. Er habe "leichten Schüttelfrost", hieß es. Es würden aber alle Spieler nach Rio mitfliegen, "alle sind einsatzfähig". Damit könnte Kramer erneut als Joker im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kommen. Für die Startelf sieht sich der 23-Jährige von Borussia Mönchengladbach ohnehin nicht als Kandidat. Nach seinem "traumhaften" WM-Debüt hatte er gescherzt: "Wenn die Krämpfe bei Bastian Schweinsteiger vier Tage anhalten, mache ich mir Hoffnungen."
Verzichten muss Bundestrainer Löw gegen die Franzosen definitiv auf Shkodran Mustafi. Für den 22-Jährigen, der nach dem Hummels-Ausfall gegen Algerien in die Startelf gerückt war, ist die WM wegen eines Muskelbündelrisses im Oberschenkel beendet. Laut Köpke werde der Profi von Sampdoria Genua jedoch bei der Mannschaft bleiben und behandelt werden.
Leichte Verwirrung um Lahm
Zudem deutete Köpke an, dass DFB-Kapitän Philipp Lahm gegen Frankreich doch wieder auf der rechten Seite als Außenverteidiger auflaufen könnte. "Es ist ja nicht so, dass alles so bleiben muss, nur weil der Bundestrainer sich mal vor Zeiten darauf festgelegt hat. Wir halten nicht stur an einer Linie fest, sondern diskutieren über die aktuelle Situation", sagte er kurz vor der Abreise nach Rio.
Köpke betonte, dass die sportliche Leitung sehr wohl wisse, dass Lahm "super auf rechts spielen kann". Der 52-Jährige stellte aber klar: "Wir müssen das machen, wovon wir überzeugt sind, dass es für den Erfolg der Mannschaft die beste Lösung ist." In einem Interview mit der "Zeit" hatte Löw allerdings eine Rückversetzung von Lahm während der WM nahezu ausgeschlossen und nur als Notfall-Szenario bezeichnet.
Der DFB erklärte inzwischen, das Interview habe vor dem Algerien-Spiel und damit auch vor der Verletzung von Löws erster Abwehr-Alternative Mustafi stattgefunden haben. Laut "Zeit" wurde das Interview allerdings nach der Partie im Einverständnis mit der DFB-Pressestelle angepasst. In mehreren Fragen und Antworten sind zumindest konkrete Bezüge zum Algerien-Spiel enthalten.
Quelle: ntv.de, cwo/sid