
Lange vereint bei Real - bei der WM erbitterte Gegner. Pepe und Sergio Ramos.
(Foto: imago/Xinhua)
Versteckte Fouls und Nickligkeiten gehören zu ihrem Spiel: Bei der WM treten Sergio Ramos und Pepe im Gruppenauftaktspiel gegeneinander an. Ihr eigentlicher Gegner könnte aber der Videoschiedsrichter werden.
Für die Rauhbeine Sergio Ramos und Pepe ist der Videobeweis echtes Neuland. Weder der Kapitän von Real Madrid noch der Portugiese in Diensten von Besiktas Istanbul mussten sich in ihrer Karriere bisher damit auseinandersetzen. Ein echtes Problem für die Verteidiger: Schließlich biegen und brechen sie gerne mal die Regeln des Spiels - und das oft ohne bestraft zu werden.
Das direkte Duell der beiden gibt es gleich zu Beginn der Weltmeisterschaft in Gruppe B. Portugal trifft auf Spanien. Gelbe Karten und Platzverweise haben Ramos und Pepe in ihren zehn gemeinsamen Jahren bei den Königlichen zur Genüge gesehen. Der Videobeweis wird dann endlich auch die versteckten Fouls und Unsportlichkeiten der ehemaligen Teamgefährten aufdecken.
Die Spieler beider Nationen wurden im Vorfeld der WM zwar im Bereich des Videobeweises geschult und über die Ergänzung im Regelwerk in Kenntnis gesetzt. Eine andere Herangehensweise werden Ramos und Pepe aber wohl nicht an den Tag legen können. Ihr Spiel lebt schließlich auch von Härte - und manchmal auch von Unsportlichkeiten.
CL-Finale stellt Ramos ins Scheinwerferlicht
Angesichts der jüngsten Aktionen des Spaniers im Champions-League-Finale gegen den FC Liverpool wird WM-Schiedsrichter Gianluca Rocchi ein besonderes Auge auf Ramos haben. Im Zweikampf mit Mohamed Salah, der den Ägypter außer Gefecht setzte, sah Ramos noch unglücklich aus. Sein Check gegen Keeper Loris Karius wirkte dagegen wie eine bewusst ausgeführte Aktion. In der Videobetrachtung während der WM können solche Taten Karten nach sich ziehen oder auch zur Aberkennung von Toren führen.
Miese Tricks und Blutgrätschen - das kann auch Pepe. Sein absichtlicher Tritt auf die Hand von Lionel Messi im Classico 2012 blieb im Gedächtnis - und ungeahndet dazu. Zugegeben, in den vergangenen Jahren trabt der 35-Jährige etwas gesitteter über den Platz - sein Temperament hat der gebürtige Brasilianer jedoch nicht verloren. Richtig gefordert wird er in der türkischen Süper Lig ohnehin selten. Dort kann er mit Cleverness und Erfahrung punkten. Steigt das spielerische Niveau, wird er wieder in die härtere Gangart schalten müssen.
Es bleibt zu hoffen, dass das in die Luft gezeichnete Rechteck des Schiedsrichters - das Symbol für eine Entscheidung dank Videobeweis - den beiden Rüpeln bei entsprechendem Fehlverhalten zum Schicksal wird. Die Fans der betroffenen Nation werden dann mit dem Videoschiedsrichter hadern. Die Fußball-Welt wird sagen: Endlich trifft es mal den Richtigen.
Quelle: ntv.de