Fußball-WM 2018

Der Final-Klassiker schlechthin Löw freut sich auf Duell Südamerika - Europa

Eine "reizvolle Konstellation" sei die Paarung GER - ARG, findet Löw. Ob die Argentinier das ähnlich sehen?

Eine "reizvolle Konstellation" sei die Paarung GER - ARG, findet Löw. Ob die Argentinier das ähnlich sehen?

(Foto: picture alliance / dpa)

Deutschland steht gegen Argentinien im WM-Finale - und das bereits zum dritten Mal. Keine andere Paarung gab es so oft im letzten Spiel des Turniers. Der Bundestrainer und die Spieler freuen sich auf den Klassiker, warnen aber in bewährter Manier vor zu viel Euphorie.

Es war sein Turnier: Argentiniens Superstar Diego Maradona reckt nach dem gewonnen WM-Finale gegen Deutschland 1986 den Weltpokal in den Himmel.

Es war sein Turnier: Argentiniens Superstar Diego Maradona reckt nach dem gewonnen WM-Finale gegen Deutschland 1986 den Weltpokal in den Himmel.

Bundestrainer Joachim Löw freut sich nach dem Halbfinalsieg Argentiniens gegen die Niederlande auf eine "reizvolle Konstellation" im Finalduell zweier Mannschaften aus Südamerika und Europa. Nachdem die Argentinier das zähe Halbfinale nach Elfmeterschießen mit 4:2 für sich entscheiden konnten, zieht die Mannschaft zum dritten Mal in ein WM-Finale gegen Deutschland ein.

"Argentinien ist defensiv stark, kompakt, gut organisiert", stellte Löw fest: "In der Offensive haben sie überragende Spieler wie Messi und Higuain. Wir werden uns gut vorbereiten und freuen uns auf Rio." Das Endspiel gegen die Argentinier findet am Sonntag (ab 21 Uhr im n-tv.de-Liveticker) im legendären Maracanã-Stadion von Rio statt, in dem die DFB-Elf zuletzt das Viertelfinale gegen Frankreich für sich entschied.

Die Final-Bilanz gegen die Albiceleste ist ausgeglichen. Deutschland verlor das WM-Endspiel 1986 in Mexiko gegen Argentinien mit dem damaligen Weltstar Diego Maradona mit 2:3. Vier Jahre später revanchierte sich die deutsche Mannschaft unter DFB-Teamchef Franz Beckenbauer im Finale von Rom mit einem 1:0-Erfolg.

"Finale kann in beide Richtungen gehen"

Jetzt Auflage Nummer drei - keine andere Finalpaarung gab es so oft. Doch nie durfte eine deutsche Mannschaft mit einem solchen Schwung aus dem Halbfinale das letzte Turnierspiel angehen. Das sensationelle Jahrhundertspiel gegen Brasilien nimmt die gereifte deutsche Fußball-Nationalmannschaft zwar als klares Zeichen der Stärke am Freitagabend mit auf den Sonderflug nach Rio de Janeiro. Doch beim Feintuning wurde das 7:1-Torefestival gegen den noch immer geschockten Weltmeisterschafts-Gastgeber höchstens noch am Rande behandelt.

"Das Finale wird verdammt hart. Es sollte sich niemand darauf einstellen, dass es noch einmal in ähnlicher Weise leicht wird wie gegen Brasilien", warnte Mats Hummels, der trotz einer Knieblessur fest mit seiner persönlichen Finalteilnahme rechnet. Sorge vor zu viel Euphorie nach dem rauschenden WM-Fest gegen Brasilien hat keiner im Team.

"Wir wissen, wie es ist, so ein Finale kann in beide Richtungen gehen und trotzdem: Wir sind überzeugt und wir gehen natürlich mit Selbstvertrauen nach Rio", betonte Kapitän Philipp Lahm. "Aber da geht es wieder von 0:0 los", mahnte der in 112 Länderspielen geprüfte Münchner.

Löw hofft auf Krönung

"So ein Spiel wie das Halbfinale kann und wird es nicht werden. Der Gegner wird sich im Finale gegen uns ganz anders präsentieren", betonte auch der Bundestrainer noch einmal. Wie immer wird Chef Löw von der Scouting-Abteilung neben vielen Fakten auch eine Taktik vorgeschlagen bekommen, mit der man Superstar Lionel Messi und dessen Team beikommen kann.

"Die Entscheidungen treffen dann wir Trainer", erklärte der auch auf seine persönliche Krönung hoffende Löw. Einmal Zweiter (EM 2008), zweimal Dritter (WM 2010, EM 2012) - jetzt will der Freiburger endlich in den Kreis der WM-Titeltrainer Sepp Herberger (1954), Helmut Schön (1974) und Beckenbauer (1990) aufrücken.

Der überragende Torhüter Manuel Neuer rückte das 7:1 gegen Brasilien auch nochmals zurecht: "Wir dürfen uns von dem Ergebnis nicht blenden lassen. Wir stehen im Finale, viele Mannschaften würden gerne mit uns tauschen. Wir freuen uns darüber, wissen aber, dass wir trotzdem noch nichts erreicht haben."

Quelle: ntv.de, bwe/dpa

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