Fußball-WM 2018

Von Titeln, Schuhen und Spielern Müller greift nach dem Rio-Triple

Objekt der Begierde - doch es gibt noch mehr zu gewinnen als den WM-Pokal.

Objekt der Begierde - doch es gibt noch mehr zu gewinnen als den WM-Pokal.

(Foto: picture alliance / dpa)

Keine Frage - der WM-Titel ist das Höchste. Doch am Sonntag werden weitere Ehrungen vergeben. Und die könnten mehrheitlich an die DFB-Kicker gehen. Und es gibt noch mehr gute Nachrichten: Schiedsrichterwahl und die Trikotfarben verheißen Gutes.

Neben der Chance auf den Titel bei der Fußball-WM in Brasilien können sich einige deutsche Spieler sogar Hoffnung auf weitere Ehrungen machen. Insgesamt vier deutsche Nationalspielern sind von der Fifa als Kandidaten für die Auszeichnung zum besten Spieler nominiert. Zugleich bestimmte der Weltverband auch den Unparteiischen für die Finalbegegnung: Der italienische Schiedsrichter Nicola Rizzoli pfeift das WM-Finale zwischen Deutschland und Argentinien in Rio de Janeiro am Sonntag (21 Uhr MESZ).

Aus der DFB-Mannschaft nominierte die Fifa Mats Hummels, Toni Kroos, Philipp Lahm und Thomas Müller zu den insgesamt zehn Spielern, die auf der Liste der Kandidaten für die Wahl zum Gewinner des Goldenen Balls stehen. Torwart Manuel Neuer gehört zur Auswahl von drei Keepern, die zur Wahl stehen. Der beste Spieler wird nach dem Finale bestimmt. Neben der sogenannten Technical Study Group (TSG) der Fifa sind an der Wahl auch die bei der WM akkreditierten Journalisten beteiligt.

Müller kann der WM-Star werden

Chance auf das Triple: Müller könnte Weltmeister, bester Spieler und Torschützenkönig werden.

Chance auf das Triple: Müller könnte Weltmeister, bester Spieler und Torschützenkönig werden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Wie nicht anders zu erwarten, stehen auf der Liste auch die beiden Superstars Neymar und Lionel Messi. Während Neymar als einziger Brasilianer zur Wahl steht, hätten es nach Meinung der TSG in Ángel di María und Javier Mascherano noch zwei weitere  Argentinier verdient, den Goldenen Ball zu erhalten. Die Liste wird komplettiert durch den Niederländer Arjen Robben sowie den Kolumbianer James Rodríguez. Rodríguez war mit seiner Mannschaft im WM-Viertelfinale an den Brasilianern gescheitert. Der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler steht mit seinen sechs Treffern nach wie vor an der Spitze der Torjägerliste. Allerdings kann Müller mit einem Tor zumindest aufschließen - bräuchte aber zwei Treffer oder eine weitere Torvorlage für den Spitzenplatz. Und auch Messi hat noch - theoretische - Chancen. Er traf bislang viermal und müsste zwei weitere Tore schießen und zwei weitere Vorlagen liefern, um Rodríguez einzuholen.

Zu den drei Kandidaten bei der Wahl zum besten Torhüter zählt der Münchner Manuel Neuer. Außerdem wurden Sergio Romero (Argentinien) und Keylor Navas (Costa Rica) nominiert.

Zugleich veröffentliche die Fifa die Kandidaten für die Wahl zum  besten "jungen" Spieler der WM: Auf der Liste stehen die Franzosen Paul Pogba und Raphael Varane sowie der Niederländer Memphis Depay. Den Titel hatte 2006 Lukas Podolski gewonnen, 2010 ging die Auszeichnung an Thomas Müller.

Zum besten Spieler der WM 2010 war der Uruguayer Diego Forlán gewählt worden. Bei der WM 2002 hatte Oliver Kahn den Goldenen Ball erhalten - allerdings war die Wahl damals vor dem Endspiel zwischen Deutschland und Brasilien (0:2) abgeschlossen worden.

Noch nie unter Rizzolis Leitung verloren

Ein Karriere-Höhepunkt wird das Finale auch für den 42-jährigen Schiedsrichter Rizzoli. Für den Architekten aus Bologna ist es der vierte Einsatz bei der laufenden Endrunde. "Das Finale im Maracana ist das Maximum, was man erträumen kann, wahnsinnig, wundervoll. Ich werde alles investieren, das ist ein unglaubliches Erlebnis", sagte Rizzoli in einer Videobotschaft, die während der täglichen Fifa-Pressekonferenz gezeigt wurde.

Bei seinem ersten WM-Spiel im Duell der Spanier gegen die Niederlande (1:5) hatte Rizzoli allerdings keine besonders gute Figur gemacht. So entschied der Schiedsrichter zunächst nach einem angeblichen Foul am Spanier Diego Costa fälschlicherweise auf Elfmeter, danach übersah er ein Foul des niederländischen Stürmers Robin van Persie an Torhüter Iker Casillas, das das Tor von Stefan de Vrij (64.) erst ermöglichte.

Rizzoli ist in Deutschland kein Unbekannter. Er pfiff 2013 das deutsche Champions-League-Finale in Wembley zwischen Bayern München und Borussia Dortmund (2:1). Er leitete außerdem drei deutsche Länderspiele, alle wurden von Deutschland gewonnen: 6:1 gegen Irland (2012), 3:1 Bosnien gegen (2010) und 3:1 gegen Rumänien (2007).

Und es gibt noch ein gutes Omen aus deutsche Sicht: Sowohl die DFB-Elf als auch Argentiniens Auswahl treten im WM-Finale in den gleichen Trikotfarben an wie beim bislang letzten deutschen WM-Titel 1990. Wie die Fifa mitteilte, wird das DFB-Team als offizielle Heimmannschaft im gewohnten Weiß spielen. Anders als beim 1:0 vor 24 Jahren sind allerdings auch die Hosen weiß, damals waren sie schwarz. Die Argentinier laufen wie seinerzeit in Rom in dunkelblauen Trikots auf. 1986 in Mexiko-Stadt durfte die Albiceleste im Finale wie sonst üblich in den weiß-blau-gestreiften Hemden spielen, das DFB-Team wich auf grüne Trikots und weiße Hosen aus - und verlor 2:3.

Quelle: ntv.de, jwu/sid/dpa

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