Köln besiegt Wolfsburg Der etwas andere Podolski
24.09.2009, 16:13 UhrIm Grunde hat Lukas Podolski auch beim Sieg in der Pokalpartie gegen den VfL Wolfsburg nichts anderes gemacht als vorher auch. Der Kölner Stürmer ist gerannt, gerannt und gerannt, von hinten nach vorne und wieder zurück. Er hat sich bemüht, gekämpft, alles gegeben – und wieder kein Tor geschossen.
Im Grunde erinnerte sein Auftritt an das Fußball-Bundesligaspiel gegen den FC Schalke 04 vor knapp zwei Wochen, als Lukas Podolski zwar sein bisher einziges Tor für den FC seit seiner Rückkehr aus München schoss, aber sonst nur dadurch auffiel, dass er sich zwar erst redlich und später verzweifelt bemühte, aber letztlich wenig bewirkte. Die Kölner verloren das Spiel mit 1:2 - und das böse Wort vom Fehleinkauf machte die Runde. Selbst glühende Verehrer des FC fingen an, darüber nachzudenken, ob es richtig war, zehn Millionen Euro an den FC Bayern zu überweisen, damit sie den Kölner der Herzen endlich nach Hause lassen.
Und doch ist auf einmal alles anders. Weil der 1. FC Köln den deutschen Meister mit 3:2 besiegt und Lukas Podolski sehr viel dazu beigetragen hat – auch wenn er wieder kein Tor erzielte. Das besorgten gegen Wolfsburg seine Kollegen. Aber Lukas Podolski war es, der sie dazu antrieb. Den Konter zum 1:0 durch Manasseh Ishiaku leitete er ein, ebenso das 3:1 mit einem Zauberpass auf Sebastian Freis. Vor dem 2:0 schoss er einen Freistoß so hart aufs Gästetor, dass Wolfsburgs Diego Benaglio den Ball nur abklatschen konnte und Ishiaku traf. Vor allem aber tat Lukas Podolski das, was ein Spielmacher im besten Fall tut: Er schnappte sich den Ball im Mittelfeld und setzte seine Mitspieler in Szene.
Spielmacher? Er ist doch Stürmer!
Spielmacher? Aber Lukas Podolski ist doch Stürmer. Ist er auch. Eigentlich. Aber gegen Wolfsburg war eben nicht alles wie immer. Gegen Wolfsburg sahen die Zuschauer den etwas anderen Lukas Podolski. Den, der dafür sorgt, dass andere die Tore schießen. Und schlecht gemacht hat er das nicht. Nun wären die Kölner nicht Kölner, wenn sie jetzt nicht alle wieder flugs dem kollektiven Podolski-Wahn verfallen und anfangen würden, ihre Urlaubsplanung nach den Terminen der kommenden Champions-League-Saison auszurichten.
Aber abgesehen davon deutet einiges darauf hin, dass Lukas Podolski auf einem guten Weg ist, sich in seine Rolle beim 1. FC Köln hineinzuarbeiten. Und wenn es die als Spielmacher ist. Da kann es nicht schaden, wenn er weiter rennt, kämpft und alles gibt. Das sind die besten Voraussetzungen dafür, dass es demnächst wieder mit Toreschießen klappt.
Quelle: ntv.de