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Die Bayern haben den Schaden Und Jürgen Klinsmann grinst

Wir wissen nicht, was Jürgen Klinsmann gerade macht. Wir wollen ihm auch nichts unterstellen, können uns aber gut vorstellen, dass er auf dem Sofa sitzt und grinst. Jürgen Klinsmann hätte zumindest allen Grund dazu – obwohl er nicht als jemand bekannt ist, der sich mehr als andere Menschen am Schaden anderer erfreut.

Soll das schaffen, woran Jürgen Klinsmann gescheitert ist. Louis van Gaal.

Soll das schaffen, woran Jürgen Klinsmann gescheitert ist. Louis van Gaal.

(Foto: AP)

Den Schaden haben der FC Bayern und sein neuer Trainer Louis van Gaal. Die Misere lässt sich auf einen Blick an der Tabelle der Fußball-Bundesliga ablesen: drei Spiele, zwei Unentschieden und am Samstag die Niederlage beim FSV Mainz 05. Macht Platz 14 mit zwei Punkten – selbst der VfL Bochum hat doppelt so viele. Das ist nicht gut und, Sie haben bestimmt schon davon gehört, der schlechteste Saisonstart der Münchner seit 1966. Und damals hatten die Bayern mit Sepp Maier wenigstens noch einen guten Torwart.

Aber zurück zu Klinsmann. Das ist der Mann, der in den ersten drei Spielen immerhin fünf Punkte holte, ansonsten aber in der vergangenen Saison für alles Schlechte, was dem FC Bayern widerfuhr, verantwortlich war. Klinsmann musste vorzeitig gehen, Jupp Heynckes half aus, und spätestens da war den Bayern-Bossen, allen voran Manager Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, klar: Nur ein Fußballlehrer alter Schule kann die Münchner dorthin führen, wo sie zuletzt vor acht Jahren waren – an die Spitze Europas. Das ist van Gaals Auftrag, daran ist Klinsmann gescheitert.

Van Gaal weiß, was ihm blüht

Und nun das. Vor lauter Champions League scheinen die Bayern die Bundesliga aus den Augen verloren zu haben. Die Niederlage in Mainz hat gezeigt, dass im Moment wenig zusammenpasst. Die Münchner spielten schlechter als zu den schlechtesten Zeiten unter Klinsmann – mit einem nur bedingt bundesligatauglichen Torwart Michael Rensing, einer überforderten Innenverteidigung und einem Nationalstürmer Miroslav Klose als verkapptem Spielmacher hinter der einzigen Spitze Mario Gomez. Die Bayern haben keinen guten Torwart, keinen Abwehrchef und keinen Regisseur.

Kurz: Dem Kader fehlt die Balance. Und man könnte fast auf die Idee kommen, dass das gar nicht nur am Trainer liegt. Dabei sollte van Gaal doch mit allen Freiheiten und in aller Ruhe den Neuanfang wagen können. Wie Klinsmann vor einem Jahr. Doch nach nur drei Spieltagen steht van Gaal unter Druck - wie das so ist in München, wenn die Ergebnisse nicht stimmen.

Und wenn in München die Ergebnisse nicht stimmen, heißt das auch, dass sie alles infrage stellen. Noch sind sie nicht ganz so weit, aber van Gaal weiß, was ihm blüht. Falls nicht, kann er ja Klinsmann anrufen. Wir vermuten, er sitzt zu Hause auf seinem Sofa.

Quelle: ntv.de

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