Aufklärung im Skandal um Sachenbacher-Stehle Biathletin bestreitet bewusstes Doping
24.02.2014, 18:02 Uhr
Sachenbacher-Stehle kann sich die positive B-Probe nicht erklären.
(Foto: dpa)
Es sind schwere Vorwürfe, die gegen Deutschlands Spitzenbiathletin erhoben werden. Evi Sachenbacher-Stehle soll gedopt haben und wird unverzüglich aus der Olympiamannschaft ausgeschlossen. Doch die Sportlerin ist sich keiner Schuld bewusst und sieht sich als Opfer.
Drei Tage nach dem Schwarzen Freitag für die deutsche Olympiamannschaft haben auch die Anwälte von Evi Sachenbacher-Stehle den Vorwurf von bewusstem oder "gar vorsätzlichem" Doping der Biathletin bestritten. "Es gibt nach den derzeit vorliegenden Erkenntnissen hierfür auch keinerlei Anhaltspunkte", hieß es in einer Mitteilung, die das Management der Wintersportlerin veröffentlichte. Sachenbacher-Stehle selbst will sich persönlich wieder äußern, wenn die Ursache für die positive Probe "eindeutig feststeht", erklärten ihre Anwälte.
Nachdem bestätigt worden war, dass die Biathletin aus Reit im Winkl positiv auf das verbotene Stimulanzmittel Methylhexanamin getestet worden war, hatte sie in einer Stellungnahme beteuert: "Ich erlebe gerade den schlimmsten Albtraum, den man sich vorstellen kann, denn ich kann mir überhaupt nicht erklären, wie es zu der positiven Probe gekommen ist." An dieser Position habe sich seither nichts verändert, teilten ihre Anwälte mit: "Evi Sachenbacher-Stehle ist nach wie vor geschockt."
Sie kündigten an, insbesondere mit dem Deutschen Ski-Verband Kontakt aufzunehmen, "um die weiteren Schritte gemeinsam zu besprechen". Die zweimalige Ski-Langlauf-Olympiasiegerin will in den kommenden Tagen bei der lückenlosen Aufklärung des Sachverhalts mithelfen.
Kein "hartes Doping"
Nachdem Sachenbacher-Stehle in ihrem Statement von Nahrungsergänzungsmitteln gesprochen hatte, die sie unter anderem in Labors hatte testen lassen, meinten die Anwälte: "Fest steht auch, dass die positive Doping-Probe nicht auf 'hartes Doping' zurückzuführen ist." Die Ursache liege möglicherweise "in dem teilweise unübersichtlichen Markt" von sogenannten Nahrungsergänzungsmitteln. "Doch nicht einmal das ist derzeit abschließend gesichert." Es stünden unter anderem weitere Labortests an.
Sachenacher-Stehle war nach ihrem vierten Platz im Massenstart-Rennen sowohl in der A- als auch in der B-Probe positiv getestet worden. Die Nationale Anti-Doping-Agentur (Nada) hatte mehrfach Athletinnen und Athleten vor Nahrungsergänzungsmitteln gewarnt, die bei der 33-Jährigen entdeckte Substanz enthalten. Der DOSB hatte die Athletin aus der Olympia-Mannschaft ausgeschlossen und ihre sofortige Rückreise veranlasst.
Quelle: ntv.de, lsc/dpa