Zweites Gold, dritte Medaille Björgen ist die Königin der Loipe
19.02.2010, 23:35 Uhr
Keine Gegnerin weit und breit: Marit Björgen lief überlegen zum zweiten Gold.
(Foto: REUTERS)
Die Marit-Björgen-Festpiele in Whistler gehen weiter. Nach Gold im Sprint und Bronze über 10 Kilometer gewinnt die Norwegerin auch die 15-Kilometer-Verfolgung. Die deutschen Damen laufen hinterher, sind aber nicht völlig unzufrieden mit dem Rennen.
Zwei Tage nach ihrem Sprint-Triumph war Marit Björgen bei den Winterspielen in Vancouver auch über die zweitlängste Distanz nicht zu schlagen. Die Norwegerin triumphierte in der Doppelverfolgung über 15 Kilometer mit 8,9 Sekunden Vorsprung souverän vor der Schwedin Anna Haag. Bronze gewann die Sprint-Olympiazweite Justyna Kowalczyk (Polen). Für Björgen war es die dritte Medaille im dritten Rennen, nachdem sie zum Auftakt Bronze über zehn Kilometer gewonnen hatte. Für Norwegen war es nach dem Erfolg von Aksel Lund Svindal im Super-G wenige Stunden zuvor die fünfte Goldmedaille in Vancouver.
Deutschlands Langläuferinnen spielten im Kampf um die Medaillen erneut keine Rolle und büßten schon auf dem 7,5 Kilometer langen Klassik-Teilstück alle Chancen auf vordere Platzierungen ein. Vor dem Rennen hatte Bundestrainer Jochen Behle noch darauf gehofft, dass seine Läuferinnen den Kontakt nach vorne halten können. Dieses Vorhaben gelang aber von Beginn an nicht, so dass der Rückstand im zweiten Teil des Rennens nicht mehr aufzuholen war.
Startnummer unterm Ski
Am Ende kam Evi Sachenbacher-Stehle kam als beste deutsche Läuferin mit 1:39,8 Minuten Rückstand auf den elften Rang. Unzufrieden mit dem Resultat war sie ebenso wenig wie der Bundestrainer. "Evi hat Platz zehn knapp verfehlt, dennoch war ihre Leistung absolut okay. Wir haben schon früh gesehen, dass wir keine Chance haben, in den Medaillenbereich vorzudringen", bilanzierte Behle das Rennen, in dem Sprint-Spezialistin Nicole Fessel als 22. zweitbeste Deutsche war.
Die im Zielsprint von der Kanadierin Sara Renner knapp bezwungene Sachenbacher-Stehle war ebenfalls zufrieden. "Ich habe mich echt gut gefühlt, und es ist auf der ersten Runde ganz gut gelaufen. Dann ist mir dummerweise eine Startnummer unter den Ski geraten und dort festgeklebt. Das hat mich sieben, acht Sekunden gekostet. Das ist saublöd", meinte die 29-Jährige.
Björgen läuft allen davon
Um die Medaillen kämpften andere. Die Taktik der Norwegerinnen mit der bärenstarken Björgen, das Feld schon auf dem 7,5 Kilometer langen Teilstück in der klassischen Technik mit energischem Antritt zu sprengen, ging zwar nicht auf. Denn nach zwei Enttäuschungen zum Olympia-Auftakt ließ sich die im Weltcup führende Polin Kowalczyk erst einmal nicht abschütteln.

Fotofinish: Die Polin Justany Kowalczyk (M) lag Millimeter vor der Norwegerin Kristin Störmer Steira.
(Foto: REUTERS)
Doch als Sprintsiegerin Björgen zwei Kilometer vor dem Ziel das Tempo entscheidend verschärfte, konnte niemand mehr folgen. Im Fotofinish sicherte sich Kowalczyk zumindest noch Bronze vor Björgens Landsfrau Kristin Störmer Steira.
Quelle: ntv.de, dpa/sid