Das bringt der Olympia-Mittwoch Deutschlands König der Athleten legt jetzt los

Weltmeister ist Niklas Kaul bereits, bei Olympia ist er Kandidat für eine Medaille.

Weltmeister ist Niklas Kaul bereits, bei Olympia ist er Kandidat für eine Medaille.

(Foto: REUTERS)

Der Mittwoch bei Olympia hält eine deutsche Ausnahmeläuferin in guter Ausgangsposition bereit, lenkt den Blick aufs sehr warme Freiwasserschwimmen und den Auftritt der jüngsten Athletin im deutschen Aufgebot für Tokio. Die Leichtathletik freut sich auf doppelten Mehrkampf.

Schwimmen, Freiwasser: Der zwölfte Tag der olympischen Spiele in Tokio beginnt, noch bevor die Uhren in Deutschland auf 0 Uhr springen. Um 23.30 Uhr deutscher Zeit - also 6.30 Uhr Ortszeit - schon startet die Entscheidung der Frauen über 10 Kilometer im Freiwasser. Es geht deshalb so früh los, weil das Wasser im Odaiba Marine Park ohnehin schon so warm ist und die Hoffnung der Organisatoren lautet, dass die Beeinträchtigungen am frühen Morgen so gering sind wie möglich. Bundestrainer Bernd Berkhahn sagte allerdings schon während der Vorbereitung: "Es gab ein paar Rennen bei so hohen Temperaturen und die endeten dann meistens damit, dass die Sportler zum Finish eigentlich nur noch ins Ziel getorkelt sind." Die deutschen Schwimmerinnen Finnia Wunram (2019 Vizeweltmeisterin über 25 Kilometer) und Leonie Beck (2019 WM-Dritte über 5 Kilometer) gehören zum Kreis der Medaillenkandidatinnen.

Golf: Um 0.30 Uhr beginnt die erste von insgesamt vier Runden im Golfturnier der Frauen. Deutschland vertreten dabei Caroline Masson und Sophia Popov, die vor einem Jahr mit den British Open sensationell als erste deutsche Frau ein Major-Turnier gewinnen konnte.

Skateboard: 14 Jahre ist Lilly Stoephasius alt, wurde im Juni 2007 geboren. Das mag sich für viele wie vorgestern anfühlen, aber die gebürtige Berlinerin gehört der erweiterten Weltspitze in der Disziplin Park an. Um 2 Uhr geht es los, ab 5.30 Uhr dann um die Medaillen. Und Stoephasius, 2019 immerhin WM-Dritte und EM-Zweite, könnte im besten Fall dort dann eine Rolle spielen, ihr Ziel ist ein Platz unter den ersten zehn.

Leichtathletik: Mit Malaika Mihambo hat die erste Goldhoffnung des deutschen Leichtathletik-Verbandes die Erwartungen bestmöglich erfüllt, nun tritt der an, bei dem eine Niederlage noch überraschender wäre als ein Sieg. 19 Wettkämpfe in Folge hat Johannes Vetter gewonnen, seine Jahresbestweite von 96,29 Meter ist weltweit ebenfalls unerreicht. Der Speerwerfer muss um 2.05 Uhr erstmal die Qualifikation überstehen, bevor es am Samstag um Medaillen geht.

Etwas ungewohnt für große Meisterschaften ist, dass die Mehrkämpfe von Männer und Frauen am selben Tag beginnen. In Tokio aber ist das so: Die Zehnkämpfer um Kai Kazmirek, Weltmeister Niklas Kaul als amtierendem "König der Athleten" und den französischen Weltrekordler Kevin Mayer legen um 2 Uhr mit den 100 Metern los, die Siebenkämpferinnen Carolin Schäfer und Vanessa Grimm nehmen es ab 2.35 Uhr über 100 Meter Hürden erstmals mit der Konkurrenz um Rio-Olympiasiegerin Nafissatou Thiam aus Belgien und der Britin Katarina Johnson-Thompson, Weltmeisterin von 2019, auf.

Auf der Laufbahn geht es derweil um Medaillen beim Laufen über Hürden und Hindernisse. Das Finale über 400 Meter Hürden Frauen findet ohne deutsche Beteiligung, aber angeführt von der US-Amerikanerin Sydney McLaughlin mit der Aussicht auf einen neuen Weltrekord um 4.30 Uhr statt. Eine Medaille für Deutschland strebt dagegen um 13 Uhr über 3000 Meter Hindernis Gesa Felicitas Krause an. Die zweifache Europameisterin und zweifache Bronzemedaillistin bei Weltmeisterschaften möchte nach Platz sechs in Rio 2016 diesmal um die ersten drei Plätze kämpfen. Finals gibt es außerdem im Hammerwurf der Männer (13.15 Uhr), über 800 Meter der Männer (14.05 Uhr) und über zum Abschluss über 200 Meter der Männer, die nach den schnellen Halbfinals am Vortag ein spannendes Finish versprechen.

Tischtennis: In den Team-Wettbewerben steht das Halbfinale an, beide deutschen Mannschaften sind noch vertreten und brauchen noch einen Sieg - entweder im Halbfinale oder im Spiel um Platz drei -, um eine Medaille sicher zu haben. Die Frauen haben nach dem 3:2-Erfolg über Südkorea dabei die schwerstmögliche Aufgabe, denn China hat alle drei vorherigen Austragungen gewonnen. Um 3 Uhr geht es los. Die Männer um den Einzel-Bronzegewinner Dimitrij Ovtcharov treffen ab 12.30 Uhr auf Japan - und Ovtcharov und Timo Boll bietet sich die Chance, bei der vierten Austragung des Teamwettbewerbs zum vierten Mal auf dem Podium zu stehen. Die Spiele um die Medaillen finden dann am Donnerstag (Frauen) und Freitag (Männer) statt.

Segeln: Luise Wanser und Anastasiya Winkel stehen nach zehn von elf Wettfahrten auf Rang acht, der Weg im Medaillenrennen der 470er ist zu weit, weil nicht mehr zu schaffen. Nach drei Medaillen am Vortag wäre eine weitere allerdings auch wohl die endgültige Krönung gewesen.

Radsport, Bahn: Deutscher Rekord ja, Medaillenrennen nein. In der Mannschaftsverfolgung fahren Theo Reinhardt, Felix Groß, Leon Rohde zwar in 3:48,861 Minuten schneller als je ein deutsches Team zuvor, doch nach 4000 Metern ist klar, dass der Anschluss an die absolute Weltspitze noch nicht wieder geschafft ist. Italien fuhr in 3:42,307 Minuten mit Weltrekord ins Finale und ist nun Favorit auf Gold. Die Deutschen dagegen fahren seit Silber bei der WM 2002 im nun 20. Jahr den Top-Nationen immer noch ein gutes Stück hinterher.

Reiten, Springen: Drei deutsche Reiter waren angetreten, um sich für das Finale an diesem Mittwoch (12 Uhr) zu qualifizieren. Nur dem Weltranglistenersten Daniel Deußer auf seiner Stute Killer Queen ist es gelungen. 26 Paare blieben fehlerfrei. "Das überrascht schon, dass hier so viele null gegangen sind", sagte Deußer: "Ich gehe aber mit guter Hoffnung ins Finale." Anders als Christian Kukuk mit Mumbai und André Thieme mit Chakaria, die dann nur Zuschauer sind. Auch London-Olympiasieger Steve Guerdat verpasste einen Platz unter den Top 30.

Quelle: ntv.de, tsi

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