Staffel-Debakel für deutsche Biathletinnen Die Ukraine holt Olympia-Gold

Vor Russland: Die Ukrainerin Juliya Dzhyma an der Spitze.

Vor Russland: Die Ukrainerin Juliya Dzhyma an der Spitze.

(Foto: AP)

In der Heimat herrschen Zustände, die einem Bürgerkrieg ähneln. Doch die Skijägerinnen aus der Ukraine treten zur Staffel an - und gewinnen in Krasnaja Poljana das erste olympische Biathlon-Gold für ihr Land. Und die Deutschen? Sprechen über Doping.

Die deutschen Biathletinnen haben auch in der Staffel eine olympische Medaille deutlich verpasst. Wenige Stunden nach Bekanntwerden der positiven Doping-Probe von Evi Sachenbacher-Stehle erlebte das DSV-Quartett in Krasnaja Poljana mit Rang elf ein Debakel. Damit blieben die deutschen Skijägerinnen erstmals bei Winterspielen ohne Medaille. Auch in der Staffel hatte es seit 1992 stets Edelmetall gegeben. Gold holten sich die Ukrainerinnen, für die der Triumph nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen in ihrer Hauptstadt Kiew besonders emotional war. Die Silbermedaille gewann Russland, Bronze ging an Norwegen.

Franziska Preuß, Andrea Henkel, Franziska Hildebrand und Laura Dahlmeier hatten schon früh alle Medaillen-Ambitionen begraben müssen. Startläuferin Preuß war nach 600 Metern gestürzt, ein Stock brach. Am Schießstand musste die 20-Jährige ihre Waffe erst reinigen. Ihre Teamkolleginnen konnten den Rückstand nicht mehr wettmachen.

Doch das Sportliche geriet zur Nebensache. Die Ereignisse um Evi Sachenbacher-Stehle versetzten dem deutschen Lager einen Schock. Die Trainer hatten am Donnerstag die 33-Jährige nicht für die Staffel berücksichtigt. "Aus rein sportlichen Gründen", wie DSV-Sprecher Stefan Schwarzbach betonte.

Die zweimalige Langlauf-Olympiasiegerin hatte als Vierte im Massenstart für das beste deutsche Einzelergebnis bei den Damen gesorgt. Besonders bitter war der Olympia-Abschluss für die 36-jährige Andrea Henkel. Die zweimalige Olympiasiegerin von 2002, letzte Vertreterin der goldenen Ära der deutschen Skijägerinnen, trat mit dem Staffelrennen von der Olympia-Bühne ab.

Quelle: ntv.de, sgi/dpa

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