Sotschi kürt seine ersten Olympiasieger Ein Debütant, zwei Schwestern, drei alte Bekannte
08.02.2014, 16:40 Uhr
Der 20-jährige US-Amerikaner Sage Kotsenburg geht als erster Sotschi-Sieger in die olympische Geschichte ein.
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Sotschis erster Olympiasieger Sage Kotsenburg ist eine Überraschung, die folgenden Gewinner Routiniers: Marit Björgen, Sven Kramer und Ole Einar Björndalen standen schon mindestens einmal ganz oben bei Olympia. Im Buckelpistenrennen siegen zwei Schwestern.
Einen Tag nach der feierlichen Eröffnung sind bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi die ersten Entscheidungen gefallen. Der Snowboarder Sage Kotsenburg gewann in Krasnaja Poljana die erste Goldmedaille der Spiele am Schwarzen Meer. Der 20 Jahre alte US-Amerikaner setzte sich im Slopestyle mit einem starken ersten Lauf durch. Silber ging an den Norweger Staale Sandbech, Mitfavorit Mark McMorris aus Kanada wurde Dritter.

Königin der Loipe: Marit Björgen aus Norwegen ist nach dem Skiathlon nun vierfache Olympiasiegerin.
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Erste Langlauf-Olympiasiegerin wurde die Norwegerin Marit Björgen. Die 33 Jahre alte Top-Favoritin war im Skiathlon über je 7,5 Kilometer in der klassischen und der freien Technik nicht zu schlagen und gewann ihr viertes Olympia-Gold. Silber holte die Schwedin Charlotte Kalla vor Heidi Weng aus Norwegen. Beste deutsche Langläuferin war die Oberstdorferin Nicole Fessel auf einem guten 14. Platz.
Über 5000 Meter verteidigte der niederländische Eisschnelllauf-Star Sven Kramer seinen Titel. Der Rekord-Weltmeister setzte sich vor 6000 Zuschauern in der Adler-Arena in 6:10,76 Minuten durch und wiederholte damit seinen Olympiasieg von Vancouver. Für Kramer war es bereits die fünfte Olympia-Medaille seiner Karriere. Auch die Plätze zwei und drei gingen an Niederländer. Mehrkampf-Europameister Jan Blokhuijsen sicherte sich Silber (6:15,71), Jorrit Bergsma Bronze (6:16,66). Bester Deutscher war Patrick Beckert (Erfurt) als Achter (6:21,18).
Eine historische Medaille holte Biathlon-Altstar Ole Einar Björndalen. Der 40-jährige Norweger siegte im Sprint und zog mit seinem siebten Olympia-Gold mit der norwegischen Langlauf-Legende Björn Dählie gleich. Silber und Bronze gingen den Österreicher Dominik Landertinger. und den Tschechen Jaroslav Soukup.
Im Buckelpistenrennen der Ski-Freestyler lagen sich nach dem Finale zwei kanadische Schwestern in den Armen. Justine Dufour-Lapointe nutzte einen Patzer der großen Favoritin Hannah Kearney (USA) und holte sich Gold vor ihrer älteren Schwester Chloe. Vancouver-Olympiasiegerin Kearney zeigte im Finale der besten Sechs eine unsaubere Fahrt zwischen den Buckeln und wurde diesmal Dritte.
Miller bereit für den Abfahrts-Coup
Ski-Star Bode Miller scheint indes für den ersten Höhepunkt der alpinen Wettbewerbe bestens gerüstet zu sein. Im Abschlusstraining zur olympischen Abfahrt am Sonntag untermauerte er seine Goldambitionen. Der US-Amerikaner fuhr am Samstag Bestzeit und distanzierte Aksel Lund Svindal aus Norwegen.
Bei den Damen war die Schweizerin Dominique Gisin im dritten Training die Schnellste. Maria Höfl-Riesch verzichtete wie viele Spitzenfahrerinnen auf die Übungsfahrt und legte stattdessen eine Slalom-Einheit ein. Die Doppel-Olympiasiegerin hatte bei der Eröffnungsfeier am Abend zuvor als Fahnenträgerin die deutsche Mannschaft ins Olympiastadion geführt. Die internationalen Reaktionen auf die Zeremonie vor 40 000 Zuschauern im Fischt-Stadion fielen gemischt aus.
Die Organisatoren räumten ein "Motivationsproblem" beim Ticketverkauf ein. Die russischen Fans neigten dazu, nicht konstant Veranstaltungen zu besuchen, sondern eher am Anfang oder am Ende, teilte das Organisationskomitee mit. Zahlen zum Ticketverkauf wolle er lieber erst später bekanntgeben, sagte OK-Chef Dmitri Tschernyschenko. Zuletzt war von 80 Prozent verkaufter Eintrittskarten die Rede gewesen.
Quelle: ntv.de, dsi/cwo/dpa