Nach positiver Doping-Probe IOC will Start von 15-jähriger Walijewa verhindern

Walijewas positive Probe wurde am 25. Dezember  genommen. Das WADA-akkreditierte Labor teilte den positiven Befund am Dienstag mit - einen Tag nach dem olympischen Teamwettbewerb.

Walijewas positive Probe wurde am 25. Dezember genommen. Das WADA-akkreditierte Labor teilte den positiven Befund am Dienstag mit - einen Tag nach dem olympischen Teamwettbewerb.

(Foto: dpa)

Das IOC geht gegen die Aufhebung der vorläufigen Sperre der russischen Eiskunstläuferin Walijewa durch die Russische Anti-Doping-Agentur vor. Der Internationale Sportgerichtshof Cas soll auch das Startrecht der 15 Jahre alten Russin im olympischen Einzel-Wettbewerb überprüfen lassen.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will die Aufhebung einer Suspendierung der russischen Eiskunstläuferin Kamila Walijewa wegen eines Doping-Verstoßes nicht akzeptieren. Wie die Internationale Testing-Agentur Ita mitteilte, wird sie im Auftrag des IOC Berufung dagegen beim Internationalen Sportgerichtshof Cas einlegen. Die 15-jährige Europameisterin war bei den Winterspielen im Teamwettbewerb gestartet und hatte mit Russland die Goldmedaille gewonnen.

Nach Angaben der Ita war Walijewa am 25. Dezember 2021 bei den russischen Eiskunstlauf-Meisterschaften positiv auf das Herzmittel Trimetazidin getestet und von der nationalen Anti-Doping-Agentur Rusada zunächst vorläufig suspendiert worden. Der Disziplinarausschuss der Rusada hob am 9. Februar nach Einspruch von Walijewa die Suspendierung wieder auf und machte damit den Weg für einen Olympia-Start frei. Das IOC will nun vor dem Kurzprogramm im Damen-Einzel in Peking am 15. Februar eine Klärung vor dem Cas herbeiführen.

Begonnen hatte der Wirbel, als die Olympia-Macher die eigentlich für Dienstag geplante Medaillen-Zeremonie für den Team-Wettbewerb ohne Angabe weiterer Gründe absagten. Das IOC sprach zunächst von einem "juristischen Verfahren", das es nicht kommentieren könnte. Medienberichte über einen Dopingfall hatte IOC-Sprecher Mark Adams am Donnerstag als "Spekulationen" bezeichnet.

Russische Athleten treten nicht für Russland an

Zuvor hatte das Branchenportal "insidethegames" vermeldet, dass die Russin Walijewa im Zentrum des Falls stehe. Russische Medien hatten berichtet, dass es um die Einnahme des Medikaments Trimetazidin gehen solle. Das Stimulans steht auf der Verbotsliste der Welt-Anti-Doping-Agentur. Russlands Sportler stehen auch in Peking besonders unter Beobachtung. Das Land ist wegen des Skandals um staatlich organisiertes Doping und der Vertuschung von Sportbetrug wie schon bei den Sommerspielen in Tokio gesperrt. Die russischen Athletinnen und Athleten dürfen nur als Vertretung des Russischen Olympischen Komitees (ROC) antreten. Bei Siegerehrungen darf die russische Hymne nicht gespielt und die Flagge nicht gehisst werden.

Das Supertalent Walijewa ist eines der prominentesten Gesichter unter den russischen Athleten bei den Winterspielen. Erst in dieser Saison gab sie ihr Debüt bei den Erwachsenen, im Januar holte sie den EM-Titel. Im olympischen Teamwettbewerb hatte sie die Damen-Kür mit klarem Vorsprung gewonnen, damit galt sie als Top-Favoritin für die Einzel-Konkurrenz.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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