Eröffnungsfeier der Gegensätze? Netrebko singt Olympiahymne für Russland
07.02.2014, 12:09 Uhr
Die Opernsängerin ist weit über die Grenzen ihrer Heimat bekannt. Die Hymne wird sie in ihrer Muttersprache vortragen.
(Foto: REUTERS)
Die Eröffnungsfeier in Sotschi soll Maßstäbe setzen. Die weltweit bekannte Opernsängerin Anna Netrebko soll die Hymne vortragen. Für einen echten Paukenschlag könnte allerdings eine Band sorgen, die viele schon fast vergessen hatten.
Der russische Opernstar Anna Netrebko wird bei der Eröffnungsfeier der Winterspiele in Sotschi die Olympische Hymne singen und damit zur Riege der Protagonisten gehören. Dies teilte Konstantin Ernst, der künstlerische Leiter der Zeremonie, mit. Die 42-Jährige wird die Hymne demnach auf Russisch vortragen.

Vor gut zehn Jahren machten t.A.T.u. mit innigen Küssen vor und während ihrer Auftritte Schlagzeilen. In Sotschi könnte das Konsequenzen haben.
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Einen weiteren wichtigen Part der Eröffnung wird das russische Pop-Duo t.A.T.u. übernehmen. In der knapp einstündigen Show vor der eigentlichen Feier werden die beiden Sängerinnen auftreten und den Song "Not gonna get us" performen. Konstantin Ernst will den Titel des Liedes vor allem auf den Sport bezogen wissen. "Das spiegelt auch ein bisschen das Prinzip der Athleten wider", sagte er, "denn sie hoffen während der Wettbewerbe ja, dass sie von niemandem einzuholen sind."
Der Auftritt des Duos entbehrt jedoch vor dem Hintergrund des umstrittenen Anti-Homosexuellen-Gesetzes in Russland nicht einer gewissen Ironie: In seinem ersten weltweit bekannten Musikstück küssten sich die beiden Künstlerinnen innigst und setzten sich auch in den folgenden Jahren immer wieder für die Rechte homosexueller Menschen ein.
Einlauf der Superlative
Eine Besonderheit soll zudem der Einlauf der Athleten darstellen. "Sehr lang und langweilig" sei dieser üblicherweise, monierte Ernst. In Sotschi aber soll er durch verschiedene Innovationen "dynamischer und schneller" werden. Im Olympiastadion Fischt wurde hierfür ein spezieller Boden verlegt, auf dem die Erde projiziert wird. Der Globus soll dann rotieren und dem kyrillischen Alphabet folgend alle teilnehmenden Länder präsentieren. Deutschland läuft als 21. Nation ein. "Aus der Mitte des Landes", so Ernst, sollen dann die Athleten aus einer sich öffnenden Rampe einlaufen.
Nicht alle Staatschefs werden kommen
Zweieinhalb Stunden wird die Show mit etwa 3000 Künstlern dauern. "Wir können leider nicht so viele internationale Popstars wie vor zwei Jahren in London präsentieren", sagte Ernst. Vielmehr werden klassische Musik zu hören und "die besten Balletttänzer des Landes" zu sehen sein. "Die Eröffnungsfeier soll wie eine Visitenkarte Russlands sein. Wir wollen unsere Liebe zu diesem Land zeigen und versuchen, dies an die Zuschauer zu vermitteln", sagte Ernst.
40 Staats- und Regierungschefs werden zur Eröffnungsfeier erwartet. Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel verzichten allerdings auf eine Reise ans Schwarze Meer. Der olympischen Tradition folgend wird der Staatschef des gastgebenden Landes, bei diesen Spielen also Wladimir Putin, die Winterspiele für eröffnet erklären.
Quelle: ntv.de, fst/sid