"Schlimmer behandelt als Schweine" Neuner attackiert Blaubärjacken

Doppel-Olympiasiegerin Magdalena Neuner attackiert nach ihrem Startverzicht für das Biathlon-Staffelrennen die so genannten "Blaubärjacken". "Man wird von denen nach dem Zieleinlauf noch schlimmer behandelt als Schweine, die zur Schlachtbank gehen."

"Es fällt ein bischen schwer, sich zu freuen, wenn man gleich links und rechts am Arm gezogen wird": Magdalena Neuner.

"Es fällt ein bischen schwer, sich zu freuen, wenn man gleich links und rechts am Arm gezogen wird": Magdalena Neuner.

(Foto: dpa)

Die zweimalige Olympiasiegerin Magdalena Neuner hat heftige Kritik an den Umgangsformen der kanadischen Veranstalter mit den Sportlern im Ziel geübt. "Da wird phasenweise wirklich Gewalt angewandt", sagte Neuner im Olympia-Bergort Whistler. "Man wird schlimmer behandelt, als ein Schaf, das zum Schlachten geführt wird", schimpfte die 23-jährige Biathletin. "Sobald du ins Ziel kommst, sind gleich vier oder fünf Leute um dich herum, die an dir herumzerren und die auf dich einreden. Das finde ich unmöglich", kritisierte Deutschlands Biathlon-Star. "Man wird gleich angeschrien. Es fällt ein bischen schwer, sich zu freuen, wenn man gleich links und rechts am Arm gezogen wird."

Die in blau gekleideten Helfer kümmern sich nach dem Zieleinlauf um das Material der Biathleten, achten darauf, dass sie nicht sofort die Klamotten wechseln und führen sie anschließend zur Dopingkontrolle. Rückendeckung für ihre Schelte erhielt Neuner von Bob-Olympiasieger André Lange. "Ich kann der Lena nur absolut recht geben. Das kann nicht sein", sagte der 36-Jährige, der zusammen mit Neuner für einen goldenen Sonntag aus deutscher Sicht gesorgt hatte.

"Das verdirbt einem echt die Laune"

"Das verdirbt einem echt die Laune. Man kann sich nicht einmal etwas überziehen. Man kommt ins Ziel, ist fix und fertig mit der Welt, möchte sich gerne umziehen - dafür gibt es gar kein Verständnis", meinte Neuner. "Die Leute hier sind leider sehr unflexibel, halten sich nur an ihre Regeln und vergessen dabei die Sportler."

Auch Bronzemedaillen-Gewinnerin Simone Hauswald war von den Ruppigkeiten der Veranstalter im Ziel überrascht. "Wir werden da teilweise schon nicht mehr als Menschen behandelt", meinte die Biathletin aus Gosheim. "Da ist man sogar ein bisschen deprimiert, weil es einfach zu viel war für mich", gestand Neuner, mit zweimal Gold und einmal Silber bisher einer der Stars der Winterspiele.

Quelle: ntv.de, dpa/sid

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