Weitspringerin Moos überrascht Sportschützin Hiltrop holt zweites Gold mit Rekordwert
05.09.2024, 13:40 Uhr
Wieder Gold für Natascha Hiltrop.
(Foto: BEAUTIFUL SPORTS/Oliver Kremer)
Para-Sportschützin Natascha Hiltrop gewinnt bei den Spielen in Paris ihre zweite Goldmedaille. Im Schießzentrum von Chateauroux triumphiert die 32-Jährige binnen zwei Tagen erneut mit dem Kleinkaliber-Gewehr. Ihr Ergebnis von 250,2 Ringen bedeuten einen Paralympics-Rekord.
Sportschützin Natascha Hiltrop hat als erste deutsche Teilnehmerin ihre zweite Goldmedaille bei den Paralympics in Paris gewonnen. Die 32-Jährige siegte nach ihrem Triumph im Dreistellungskampf mit dem Kleinkaliber auch in der offenen Startklasse SH1 über 50 Meter liegend. Es ist Hiltrops insgesamt dritter Sieg bei Sommerspielen, nachdem sie in Tokio schon mit dem Luftgewehr erfolgreich war.
Hiltrop kam im Finale von Chateauroux auf einen paralympischen Rekord von 250,2 Ringen. Ihr Vorsprung auf die ärgste Konkurrentin Anna Benson aus Schweden betrug 1,4 Zähler. "Um ehrlich zu sein, geht nicht sehr viel in meinem Kopf vor, während ich schieße", erzählte Hiltrop: "Ich wusste vor dem letzten Schuss, dass ich vorne liege. Dann sah ich aus dem Augenwinkel, dass es eine 10,1 ist. Und die hat dann gereicht." Die inkomplett querschnittgelähmte Schützin gewann damit das siebte Gold für die deutsche Mannschaft. Im Alleingang sorgte Hiltrop damit für die beste Medaillenausbeute der deutschen Schützen seit den Sommerspielen 1992 in Barcelona, als das deutsche Team fünf goldene und insgesamt zehn Medaillen geholt hatte.
Grund zum Jubeln hat auch Weitspringerin Nele Moos. Sie gewann völlig überraschend die Silbermedaille. Die 22-Jährige aus Duisburg sprang im Finale der Klasse T38 dreimal eine persönliche Bestweite, in ihrem letzten Versuch verbesserte sie ihren Spitzenwert um ganze 20 Zentimeter und sicherte sich mit 5,13 Meter Platz zwei. Gold ging an die Ungarin Luca Ekler (5,56 Meter). Schon in ihren vorherigen Versuchen sprang die mit einer Hemiparese antretende Moos persönliche Bestwerte. Erst erreichte sie 4,90 dann 4,93 Meter. Beide Sprünge hätten jedoch nur für Rang fünf gereicht. Frederike Brose (4,35) schied nach drei Sprüngen als Neunte aus.
"Heilfroh, dass ich heil im Ziel angekommen bin"
Rad-Weltmeisterin Annika Zeyen-Giles hatte zuvor im Straßenrennen wie bereits im Einzelzeitfahren Bronze gewonnen. Die 39-Jährige aus Bonn musste sich auf dem 28,3 Kilometer langen Kurs in Clichy-sous-Bois nur der Australierin Lauren Parker und Jennette Jansen aus den Niederlanden geschlagen geben. "Es war ein Rennen unter sehr, sehr schweren Bedingungen", sagte Zeyen-Giles: "Ich bin heilfroh, dass ich heil im Ziel angekommen bin und mit einer Medaille rausgehe." Es sei "sehr hart gewesen auf der Strecke", aber es habe "alles sehr gut geklappt". Sie "freue sich sehr über die Bronzemedaille", zum Sprung nach noch weiter vorne habe "die Power gefehlt".
Die querschnittgelähmte Handbikerin, die am Tag zuvor Bronze im Einzelzeitfahren gewonnen hatte, erreichte nach 56:15 Minuten das Ziel, Zeyen-Giles lag 4:11 Minuten hinter Vize-Weltmeisterin Parker (52:04 Minuten). Den Sprint um Silber verlor Zeyen-Giles knapp gegen die zeitgleiche Tokio-Siegerin Jansen.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid