Große Überraschung im Fechten Schmidt holt sensationelles Gold im prunkvollen Grand Palais
03.09.2024, 23:37 Uhr
Maurice Schmidt ließ den Titelverteidiger im Finale alt aussehen.
(Foto: IMAGO/Ralf Kuckuck)
Maurice Schmidt gewinnt im Rollstuhlfechten die vierte Goldmedaille für Deutschland bei den Paralympics. Im Pariser Grand Palais feiert der 25-Jährige mit dem Säbel gegen den top gesetzten Titelverteidiger Piers Gilliver aus Großbritannien seinen ersten großen Erfolg. Auch im Sprint gibt es Edelmetall.
Rollstuhlfechter Maurice Schmidt hat bei den Paralympischen Spielen in Paris sensationell die vierte deutsche Goldmedaille gewonnen. Der 25-Jährige siegte im Säbel-Finale gegen Piers Gilliver aus Großbritannien mit 15:8 und feierte im prunkvollen Grand Palais den mit Abstand größten Erfolg seiner Karriere. Vom frühen Nachmittag an legte der mit Dysmelie antretende Böblinger über die vier K.-o.-Runden einen ungeahnten Siegeszug hin.
In den ersten beiden Runden hatte Schmidt keine Mühe. Zum Auftakt bezwang er den US-Amerikaner William Schoonover mit 15:3, ehe er im Viertelfinale gegen den Ungarn Richard Osvath 15:10 gewann. Im Halbfinale besiegte er dann knapp den Tokio-Dritten Tian Jianquan aus China mit 15:12.
Auf Weltniveau war Schmidt zuvor ohne Medaille bei einem Großereignis, bei Europameisterschaften holte er einmal Silber (2022) und zweimal Bronze (2022, 2024). Am Freitag tritt der Student für Umweltschutztechnik noch mit dem Degen an. Zuvor hatten die Schwimmer Josia Topf und Tanja Scholz sowie Sportschützin Natascha Hiltrop Gold für das deutsche Team geholt.
Bensusan gewinnt Bronze über 200 Meter
Derweil hat sich Sprinterin Irmgard Bensusan vor dem Karriereende nach den Paralympics in Paris mit einer weiteren Medaille beschenkt. Die 33-Jährige musste sich am Dienstagabend im Stade de France im Finale der Startklasse T64 über die 200 Meter in Saisonbestleistung von 26,77 Sekunden nur der Tokio-Dritten Kimberly Alkemade (25,42) und der Tokio-Siegerin Marlene van Gansewinkel (26,14) aus den Niederlanden geschlagen geben.
"Ich hätte gedacht, dass ich schneller laufen kann, aber ich bin happy. Bronze ist Bronze, es ist egal, was dahinter steht", sagte Bensusan, die bei ihren letzten Sommerspielen im Stadion auf die seltene Unterstützung ihrer Familie aus Südafrika zählen konnte.
Nach zwei zweiten Plätzen über die 200 m in Rio und Tokio sicherte sich Bensusan in der französischen Hauptstadt ihr insgesamt sechstes Edelmetall. Auch über die halbe Distanz gewann die gebürtige Südafrikanerin, die im deutschen Team auch "Tante Irmie" genannt wird, zweimal Silber. Dazu kommt ein zweiter Platz über die 400 m.
Nach den Sommerspielen in Paris wird Bensusan ihre erfolgreiche Karriere beenden. Am Donnerstag steht für die Leverkusenerin noch der Vorlauf über die 100 m an. Ihr womöglich letztes Rennen bestreitet Bensusan am Freitag, sofern sie ins Finale einzieht. Bensusans Bronze ist die dritte Medaille der deutschen Leichtathletik. Zuvor hatten Kugelstoßer Niko Kappel Silber und Sprinter Felix Streng über die 100 Meter Bronze gewonnen.
Quelle: ntv.de, dbe/sid