Fischbacher überrascht mit Gold Riesch verpasst Super-G-Medaille

Die Goldmedaille aus der Super-Kombination bleibt vorerst Maria Rieschs einziges olympisches Edelmetall. Beim Super-G muss sie sich wie in der Abfahrt mit Rang acht begnügen. Der Sieg geht überraschend nicht an Topfavoritin Lindsey Vonn, sondern nach Österreich.

Andrea Fischbacher aus Österreich fuhr im Super-G ...

Andrea Fischbacher aus Österreich fuhr im Super-G ...

(Foto: REUTERS)

In einem turbulenten Rennen hat Maria Riesch die erträumte zweite Medaille bei den Winterspielen in Vancouver zunächst verpasst. Zwei Tage nach ihrem Sieg in der Super-Kombination musste sich die 25-Jährige im Super-G nach einer nicht fehlerfreien Fahrt mit Rang acht begnügen - und sie war nicht die einzige (Mit-)Favoritin, die über den Olympiasieg von Andrea Fischbacher staunte. Die Österreicherin schlug überraschend auch die Gold-Kandidatin Nummer 1, Abfahrts-Olympiasiegerin Lindsey Vonn. Die Amerikanerin belegte hinter Tina Maze aus Slowenien sogar nur Platz drei.

Maria Riesch war nicht allzu enttäuscht von ihrem Resultat: "Ich kann das schon verschmerzen. Natürlich wäre es schön gewesen, nachzulegen. Grundsätzlich kann ich auch im Super-G schnell fahren, aber es war eben keine perfekte Fahrt. Oben hatte ich sehr schlechte Sicht und einfach viel zu viele Fehler gemacht." Allzu überraschend war Rieschs Ergebnis indes nicht. In den vergangenen beiden Jahren hatte sie im Super-G nur ein einziges Mal auf dem Podium gestanden. Entsprechend locker ging sie mit ihrem Abschneiden um.

Kein Speed-Double für Vonn

... Favoritin Lindsey Vonn davon, die diesmal Bronze gewann.

... Favoritin Lindsey Vonn davon, die diesmal Bronze gewann.

(Foto: REUTERS)

Vonn verpasste indes das Speed-Doppel aus Abfahrt und Super-G, das bisher nur die Österreicherin Michaela Dorfmeister gewonnen hat. Der war der Doppelschlag 2006 in Turin geglückt. In Fischbacher fand sie etwas überraschend eine Super-G-Nachfolgerin im eigenen Land. "Ich habe einen wilden Ritt erwischt und das umsetzen können, was ich mir vorgenommen habe. Ich habe mir im Ziel eigentlich nur gedacht: Scheiße. Einige Passagen habe ich nicht so erwischt. Aber dann ist der Einser aufgeleuchtet, ein Wahnsinn. Es ist nicht ganz zu begreifen - es ist einfach nur ein Traum", sagte Fischbacher.

Der Erfolg der 24-Jährigen ist gleichwohl keine Sensation: Die Salzburgerin war 2009 bei der WM Dritte und hat im Weltcup 2008 den Super-G von Sestriere gewonnen. Sie ist nach Dorfmeister und Sigrid Wolf (1988) die dritte Olympiasiegerin aus Österreich im Super-G - und die erste im ÖSV-Anzug bei den laufenden Winterspielen. In 1:20,14 Minuten hatte Fischbacher 0,49 Sekunden Vorsprung auf Maze. Vonn lag bereits 0,74 Sekunden zurück. Riesch verpasste Bronze um 0,58 Sekunden, zeigte aber ihren zweitbesten Super-G in diesem Winter. Nur in Lake Louise war sie im November als Fünfte besser gewesen. Teamkollegin Gina Stechert lag 2,07 Sekunden zurück, Viktoria Rebensburg sogar 5,09.

Anspruchsvolle Piste in Whistler

Der österreichische Kurssetzer Jürgen Kriechbaum hatte in Whistler einen äußerst anspruchsvollen Lauf gesteckt, der zahlreichen Athletinnen zum Verhängnis wurde. Riesch patzte oben, viele andere, darunter auch Rebensburg, hatten mit der Steilwandkurve nach einem Drittel sehr zu kämpfen. Einige Ausfälle und Stürze waren die Folge, schwer verletzt hat sich ersten Erkenntnissen zufolge aber keine Läuferin.

Am Mittwoch hat Riesch im Riesenslalom ihre vorletzte kleine Chance auf Edelmetall, aus deutscher Sicht höhere Ambitionen hegen in diesem Rennen aber Rebensburg und Weltmeisterin Kathrin Hölz. Am kommenden Samstag beschließen die Damen die Spiele mit dem Slalom, in den Maria Riesch als amtierende Weltmeisterin startet. "Ich habe Gold in der Tasche und kann es locker angehen", sagte sie.

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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