Attacken nach Eklat mit Pferd Schleu versucht vor Hass im Netz zu fliehen

Schleu war nach dem Verlust der Goldmedaille in Tränen aufgelöst.

Schleu war nach dem Verlust der Goldmedaille in Tränen aufgelöst.

(Foto: imago images/Sven Simon)

Die Bilder des Modernen Fünfkampfs wirken nach - für Bundestrainer Kim Raisner mit dem Ausschluss von den Olympischen Spielen, für die Athletin Annika Schleu neben aller berechtigter Kritik auch mit einer Flut aus Beleidigungen und Bedrohungen. Deswegen schließt sie vorerst ihren Instagram-Account.

Die Moderne Fünfkämpferin Annika Schleu hat wegen der zahlreichen Hasskommentare nach ihrem Olympia-Drama in Tokio vorerst ihren Instagram-Account deaktiviert. "Ich habe kurz danach schon schlimme Kommentare bekommen", sagte die 31-Jährige. "Der Account ist nicht gelöscht, aber ich habe ihn zu meinem eigenen Schutz jetzt erst einmal deaktiviert." Auch ihr Freund und ihre Mutter hätten ihre Accounts deaktiviert.

Es seien "teilweise Worte gewählt worden, wo Leute sich angeblich für das Tierwohl und für Lebewesen einsetzen, aber dann in einer Art und Weise mit mir oder auch meinen Angehörigen sprechen, wo ich sage, das ist nicht ok, das geht viel zu weit", sagte die Berlinerin. Schleu hatte bei Olympia nach zwei Disziplinen auf Goldkurs gelegen, ehe das ihr zugeloste Pferd mehrfach verweigerte.

Sie blieb ohne Punkte und kam auf Rang 31. Schleu setzte auf Aufforderung von Bundestrainerin Kim Raisner ("Hau richtig drauf") die Gerte ein, dafür gab es heftige Kritik. Raisner wurde anschließend vom Weltverband von den verbleibenden Wettbewerben in Tokio ausgeschlossen.

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"Ich wusste, dass Bilder um die Welt gehen werden, die nicht schön sein werden, aber ich hatte nicht mit so einer Art von Shitstorm oder mit so viel negativem Hass gerechnet", sagte Schleu. Sie fühle sich "schon angegriffen, wenn gesagt wird, dass ich unmenschlich bin, wenn Vorwürfe der Tierquälerei geäußert werden. Ich bin nach bestem Gewissen mit dem Pferd umgegangen", sagte die 31-Jährige.

Obwohl die Sportlerin ihren Instagram-Account deaktiviert hat, muss sie nach eigener Aussage weiter beleidigende Nachrichten hinnehmen. "Trotzdem gibt es immer Leute, die Handynummern bekommen, die E-Mail-Adressen bekommen", sagte sie. "Ganz kann man sich davor nicht schützen. Es war natürlich hart, das alles lesen zu müssen."

Quelle: ntv.de, tsi/dpa

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